Die Warnung vor einer Machtübernahme von SPÖ und FPÖ und den „Methoden“ der Bundespolitik: Die niederösterreichische ÖVP hat ihren Landtagswahlkampf auf wenige markante Botschaften reduziert. Den Rest soll dann Johanna Mikl-Leitner, die Landeshauptfrau, erledigen. Nicht im Alleingang freilich.
Mit einem blau-gelben Mikl-Leitner-Schal um den Hals begrüßt der Geschäftsführer von Diamond Aircraft in der Werkshalle in Wiener Neustadt seine Mitarbeiter – und Johanna Mikl-Leitner: „The floor is yours!“ Die Landeshauptfrau nimmt metaphorisch den Ball auf dem Flughafenareal auf: Sie wolle weiterhin die „Pilotin von Niederösterreich“ sein. Das Land auf dem „Kurs des Miteinander“ halten, der sich „wohltuend von der Bundespolitik abhebt“.
„Jene unter Ihnen, die sich für Politik interessieren“, holt Mikl-Leitner weiter aus, dürften jedoch mitbekommen haben, dass dies alles andere als eine ausgemachte Sache sei. Es gehe um jede Stimme. Mikl-Leitner bittet daher um diese. Nicht ohne zuvor das „Vorzeigeunternehmen“ zu loben, dessen wichtigestes Kapital die Mitarbeiter seien. „Geben Sie sich daher jetzt selbst einen Applaus.“
Danach mischt sich die Landeshauptfrau unter die Mitarbeiter, erkundigt sich nach Herkunft und Ausbildungsweg. „Wie geht's euch da in der Männerwelt?“, fragt sie jovial zwei Frauen, die eine gelernte Tischlerin, die andere Bautechnikerin. Die Antwort gibt sich Mikl-Leitner gleich selbst: „Um euch zwei mach ich mir eh keine Sorgen!“ Die gelernte Bautechnikerin lernt nun Chinesisch. Denn Diamond Aircraft hat jetzt einen chinesischen Besitzer und die in Wiener Neustadt gefertigten Kleinflugzeuge werden auch nach China geliefert. „Durch den Support des Landes“, sagt der Geschäftsführer später in einem anderen Werksareal, seien für das Unternehmen immer wieder viele Dinge „vereinfacht abgewickelt worden“.