Ich habe eine Katze, die ist alt. Sie ist alt und sie schaut alt aus und sie bewegt sich alt und sie kommt nicht mehr kuscheln und es liegt nicht daran, dass das Sofa zu hoch ist.
Statt Fußgänger gegen Radfahrer und Radfahrer gegen E-Bikes sollte es lieber heißen: Wir alle für eine Stadt, in der man sich auch ohne Auto schnell und sicher bewegen kann.
Ich habe mir die Schnee-Postings auf Twitter und Facebook angeschaut und kann die Vertreter der »Klimakrise, welche Klimakrise?«-Fraktion jetzt im Wesentlichen in vier Gruppen einteilen.
Ich sei zerstreut, hieß es immer wieder: Ich würde meinen Kopf vergessen, wenn er nicht angewachsen wäre. Jetzt komme ich drauf: Anderen geht es auch nicht viel besser.
Wir leben in einer Zeit des Bauchgefühls. Das heißt: Wir glauben unserem Bauch. Sollten wir aber nicht. Der Bauch ist ein genauso schlechter Ratgeber wie der Hausverstand.
Boah, dieser Frühling ist wild. Der wuchert und haut mit Farben um sich, dass einem die Augen übergehen. Und ja, ich weiß, der Klimawandel, aber der ist mir heute wurscht.
Meine Tochter hat Liebeskummer. Das heißt, wir sitzen stundenlang um ein 1000-teiliges Puzzle herum, und ich habe keine Ahnung, wie wir den Himmel schaffen sollen.
Ich habe alles Mögliche probiert, darunter autogenes Training, hochkonzentrierte Silbertraubenkerze, Melatonin und Therapie, geholfen hat nichts. Also geholfen hat es schon, aber nicht gegen die Schlafstörungen.
Mir sind die Royals egal. Ich habe sämtliche Begräbnisse, Hochzeiten und Krönungen ignoriert, und ohne das gefakte Foto wüsste ich gar nicht, wie viele Kinder Kate hat. Aber jetzt…
Neulich bin ich mit zwei verschiedenen Schuhen in die Arbeit gegangen und mir ist es den ganzen Tag nicht aufgefallen. Und auch sonst niemandem. Oder sie haben nichts gesagt.
Ich bin für eine Null-Toleranz-Politik gegenüber politischen Lügen. Es darf nicht sein, dass wir das permanente Verdrehen von Fakten für völlig normal halten.
Nicht, dass die Kellner nicht mehr grantig wären. Ich habe vergangene Woche ein Augenrollen, ein »Hamma net« und eine kalte Schulter kassiert. Aber es hat sich etwas geändert.
Der erste Frühlingstag. Genau! Ich habe nämlich aus dem Fenster geschaut, die Sonne hat zurückgegückselt und ich habe mir gedacht: Das Fenster ist ja staubig.
Darf man mit dem Christbaumverkäufer handeln? Ich finde nicht. Mein Mann findet schon. Er hat sich durchgesetzt, und ich schaute auf meine Stiefelspitzen.
Ich glaube, wenn Menschen den Herbst loben, meinen sie Bäume, durch deren rot leuchtendes Blätterdach die Sonne bricht, und nicht nasses Laub, das den Rinnstein verstopft.
Wir stellen zu hohe Ansprüche an das Leben, was seine Fähigkeiten als Erzähler betrifft. Der Alltag plätschert unspektakulär vor sich hin, der Spannungsbogen macht sinnlose Sprünge, und man wartet zu lang auf das Happy End.
Ich bin mit dem Sternderl groß geworden. Als ich in dieser Zeitung begann, schrieb man, wenn es sich denn gar nicht vermeiden ließ, ausschließlich „A****“, „f*ck“ und „Sch**ße“.
Die Läden sind billig, die Auswahl ist riesig, dafür hapert’s an der Qualität und man ist nach dem Einkaufen völlig erschöpft, unter anderem, weil man sich zwischen zehn Sorten glattem Mehl entscheiden musste.
Nein, ich habe keines der Fotos aus Israel gesehen und keines der Videos, die mir Angst machen sollen und mich entsetzen. Entsetzt bin ich trotzdem und Angst habe ich auch.
Vielleicht, dachte ich mir, spricht aus mir der Neid. Der Neid all jener, die gut bezahlte Jobs haben und sich manchmal wünschen, sie wären abends nicht geistig ausgelaugt, sondern körperlich müde.
Wir sind freigiebig mit unseren Likes. Aber mit netten Worten gehen wir lieber sparsam um. Plädoyer für eine an Insta und Co. geschulte neue Freundlichkeit.
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