Erdbeben der Stärke 6,2 erschüttert den Nordosten Japans

Über 420 Menschen wurden verletzt, 130.000 Haushalte waren von der Stromversorgung abgeschnitten.

TOKIO (ag/red). Mehrere schwere Beben bis zur Stärke 6,2 auf der Richterskala erschütterten den Nordosten Japans. Über 420 Personen wurden verletzt, 27 davon erlitten nach Angaben der Behörden schwere Verletzungen.130.000 Haushalte seien vorrübergehend ohne Strom gewesen, berichtete der Rundfunksender NHK. Das Epizentrum des Bebens lag in der Präfektur Miyagi, rund 300 Kilometer nördlich der Hauptstadt Tokio.  In der Stadt Kanan löste das Beben einen Erdrutsch aus; zwei Verschüttete konnten gerettet werden. Noch Stunden später wurden Nachbeben registriert, eines davon erreichte die Stärke von 5,4 auf der Richterskala.

Die Behörden warnten vor der Gefahr weiterer Erdrutsche, da der Boden vom heftigen Regen der Nacht zuvor aufgeweicht sei. "Es regnet fürchterlich durchs Dach", schilderte die 70-jährige Satsuki Iwasa. Durch die Erschütterungen waren die Dachziegel von ihrem Haus gefallen. "Das war wirklich ein heftiger Stoß", berichtete eine weitere Frau dem Sender NHK. "Ich wusste nicht, was los war. Jetzt ist das ganze Haus in Unordnung." Kurz nach Mitternacht war dieselbe Region bereits von einem Beben der Stärke 5,5 erschüttert worden, bei dem Berichten zufolge elf Menschen verletzt wurden. Das Gebiet ist meist ländlich geprägt, mit wenigen großen Städten und einigen ansässigen High-Tech-Unternehmen.

Rundfunkberichten zufolge suchten einige Bewohner Schutz in öffentlichen Gebäuden wie Schulen. Örtliche Radiosender meldeten, dass stellenweise vorübergehend die Trinkwasserversorgung beeinträchtigt gewesen sei. Schiffe und Fahrzeuge versorgten die Bewohner mit Wasser. Eine Warnung vor Flutwellen gab es jedoch nicht.

In Atomkraftwerken der Region wurden nach Angaben der Betreiberunternehmen keine Unregelmäßigkeiten festgestellt. Der Bahn- und Autoverkehr kam dagegen stellenweise zum Erliegen. Eine Bahn mit vier Waggons entgleiste, doch wurde niemand der zehn Passagiere verletzt. Einzelne Straßen wiesen Risse auf.

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