Erdoğan versucht sich als Vermittler im Katar-Konflikt

Symbolbild Doha/Katar.
Symbolbild Doha/Katar. (c) imago/Xinhua (Nikku)
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Der türkische Präsident reist in die Golfregion, um Gespräche mit dem Emirat Katar und dessen Gegnern Saudiarabien und Kuwait zu führen. Erdoğan will damit auch den Einfluss der Türkei in Nahost stärken. Doch ob er am Golf als neutraler Vermittler angesehen wird, ist fraglich.

Istanbul. Während sich das Verhältnis zu Deutschland weiter verschlechtert, versucht der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdoğan, in einer anderen Krise als Konfliktlöser aufzutreten. Damit will er auch die Rolle der Türkei im Nahen Osten stärken. Am Sonntag und Montag reist Erdoğan nach Katar, Saudiarabien und Kuwait, um mit den Konfliktparteien am Golf zu sprechen. Dabei muss er jedoch darauf achten, die teils gegensätzlichen Interessen seines eigenen Landes unter einen Hut zu bekommen.

Saudiarabien und die anderen Golfmonarchien haben gemeinsam mit Ägypten eine Blockade gegen das Golfemirat Katar verhängt, das aus Sicht Saudiarabiens einen zu unabhängigen Weg geht. Ein unparteiischer Vermittler ist Erdoğan in dem Konflikt aber nicht. Von Anfang an hat er sich auf die Seite Katars gestellt und sogar weitere türkische Soldaten in die katarische Hauptstadt Doha geschickt – während die Saudis die Auflösung einer türkischen Militärbasis in dem kleinen Emirat fordern. Zusammen mit dem Iran betätigt sich die Türkei zudem als wichtiger Versorger Katars, das seit Anfang Juni wegen des Boykotts durch Saudiarabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Ägypten große Schwierigkeiten beim Import von Lebensmitteln und anderen Gütern hat.

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