Gauck: "Das beste Deutschland, das wir jemals hatten"

Joachim Gauck ist bald Ex-Bundespräsident.
Joachim Gauck ist bald Ex-Bundespräsident.(c) APA/AFP/ODD ANDERSEN (ODD ANDERSEN)
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In seiner letzten Rede als deutscher Bundespräsident schwört Joachim Gauck die Bevölkerung auf die kommenden Herausforderungen ein, "dass dieses Land so lebenswert bleibt".

Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck hat die Bürger in einer Rede zum Ende seiner Amtszeit zur Bewahrung eines weltoffenen und demokratischen Deutschland aufgerufen. "Wir leben in einer Republik, die persönliches Glück und Fortkommen ermöglicht und die Freiheit mit Chancengerechtigkeit und sozialem Ausgleich zu verbinden sucht", sagte Gauck am Mittwoch in Berlin.

"Es ist (...) das beste, das demokratischste Deutschland, das wir jemals hatten." Im Hinblick auf nachfolgende Generationen wünsche er sich "den Mut, aktuellen Herausforderungen so zu begegnen, dass dieses Land so lebenswert bleibt". Gauck warnte, dass "diesem demokratischen und stabilen Deutschland auch Gefahren drohen". Die Bindekraft der Europäischen Union habe nachgelassen, die Konflikte in der Ukraine oder in Syrien hätten der deutschen Außenpolitik Grenzen aufgezeigt. Die Bedrohung durch den "islamistischen Terror" sei gewachsen.

Zugleich seien auch in Deutschland Populisten auf dem Vormarsch. Diese Bewegungen "propagieren die Rückkehr ins Nationale, die Abwehr von Fremden und Freihandel" und stellten die demokratische Verfassung infrage. "Die liberale Demokratie und das politische und normative Projekt des Westens, sie stehen unter Beschuss", sagte Gauck. Es seien "große Anstrengungen" notwendig, um die Bundesrepublik für die Zukunft stark zu machen.

Der frühere DDR-Bürgerrechtler Gauck war 2012 dem über eine Affäre gestürzten Christian Wulff als deutscher Bundespräsident nachgefolgt. Gaucks Amtszeit endet am 18. März, für eine zweite wollte der 76-Jährige aus Altersgründen nicht kandidieren. Sein Nachfolger wird am 12. Februar von der Bundesversammlung gewählt, dort haben Union und SPD gemeinsam eine überwältigende Mehrheit. Daher gilt als praktisch sicher, dass der gemeinsame Kandidat der Großen Koalition, der bisherige deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), zum neuen Staatsoberhaupt gewählt wird.

(APA/dpa)

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