Soldat vereitelt offenbar Anschlag vor Pariser Louvre

Polizisten nach dem Angriff.
Polizisten nach dem Angriff.APA/AFP/ALAIN JOCARD
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Ein Angreifer attackierte mit einer Machete eine Gruppe Soldaten und Polizisten und schrie dabei "Allahu Akbar". Innenminister Cazeneuve spricht von einem Angriff "terroristischen Charakters".

Ein Mann hat am Freitag am weltberühmten Pariser Louvre mit einer Machete eine Gruppe von Polizisten und Soldaten angegriffen und dabei "Allahu Akbar" (Gott ist größer) gerufen.

Die Schreie des Mannes ließen darauf schließen, dass der Mann seinen Angriff in einem "terroristischen Rahmen" habe verüben wollen. Ein Soldat eröffnete daraufhin das Feuer und verletzte den Angreifer schwer, wie Polizeipräfekt Michel Cadot sagte. Er sei in einem ernsten Zustand. Ein Soldat - nicht jener der schoss - sei leicht verletzt am Kopf worden.

Der Mann hatte zwei Rucksäcke bei sich, in denen aber kein Sprengstoff gefunden wurde. Möglicherweise habe der Mann auch eine zweite Waffe bei sich gehabt, erläuterte Cadot.

Den Angaben zufolge geht die Polizei davon, dass der Mann alleine agierte. Es sei aber auch eine zweite Person wegen verdächtigen Verhaltens festgenommen worden.

Louvre ist gesperrt

Laut Premierminister Bernard Cazeneuve handelte es sich "offensichtlich" um einen "Angriff terroristischen Charakters", wie er bei einem Besuch im nordfranzösischen Bayeux sagte.

Der Angriff ereignete sich in einem Stiegenhaus, das von einem Platz neben dem Louvre in ein unterirdisches Einkaufszentrum, das "Carrousel du Louvre", führt. Das Museum, das jährlich von Millionen Menschen aus aller Welt besucht wird, wurde nach dem Zwischenfall zunächst geschlossen. Die im Louvre anwesenden Besucher müssten im Inneren bleiben, sagte eine Mitarbeiterin des Museums am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Paris. Es komme niemand mehr hinein oder hinaus.

Frankreich war in den vergangenen zwei Jahren mehrfach Ziel islamistischer Terroranschläge, im Land gilt deshalb der Ausnahmezustand. Wegen der Anschlags-Gefahr patrouillieren in der französischen Hauptstadt an vielen Orten Soldaten, unter anderem vor Touristenattraktionen.

Das Louvre - eine der meist besuchten Kunstsammlungen der Welt

Der Louvre in Paris gehört zu den bedeutendsten und meist besuchten Kunstsammlungen der Welt. Das Gebäude war bis zur Revolution 1789 das Schloss der französischen Könige. Seit 1793 dient die ehemalige Residenz als Kunstmuseum.

Heute sind dort Schätze des Orients, aus dem alten Ägypten, der griechischen und römischen Antike, aus Amerika und Asien untergebracht - zudem auch Skulpturen, Gemälde, Grafiken und andere Kunstwerke bis in die Neuzeit. Publikumsmagneten sind die "Mona Lisa" von Leonardo da Vinci und die antike "Venus von Milo".

Im Jahr 2016 zählte das Museum 7,3 Millionen Besucher. Nach den Terroranschlägen in Frankreich sank die Zahl um 15 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Vor allem Touristen aus dem Ausland blieben fern. Seit 1989 dient eine markante Glaspyramide im Schlosshof als Besuchereingang. Das Museum hat mehr als 2000 Mitarbeiter, rund die Hälfte arbeitet im Bereich Sicherheit.

(APA/Reuters/AFP/dpa)

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