In der Stadt Homs sprengten mehrere Attentäter vor Gebäuden der Sicherheitsbehörden in die Luft. Die syrische Regierung drohte den Hintermännern Vergeltung an.
Eine Serie von Selbstmordanschlägen in Syrien hat die Genfer Friedensgespräche überschattet: In der Stadt Homs sprengten sich am Samstag mehrere Attentäter vor Gebäuden der Sicherheitsbehörden in die Luft. Die "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" sprach von mindestens 42 Toten, die Behörden bezifferten die Zahl der Toten auf 30. Die Regierung kündigte Vergeltung an. In Genf gingen indes die Friedensbemühungen weiter. Zu den Anschlägen bekannte sich die Jihadistenmiliz Fateh al-Sham. Ihr zufolge sprengten sich in Homs fünf Selbstmordattentäter in die Luft. Fateh al-Sham war früher der syrische Ableger des al-Qaida-Netzwerks, von dem sich die Gruppe inzwischen losgesagt hat. Sie wird international als Terrororganisation eingestuft.
Unter den Toten war laut syrischem Staatsfernsehen der Chef des Militärgeheimdienstes in Homs, Hassan Daabul, ein enger Vertrauter von Präsident Baschar al-Assad. Die Täter hatten die Sprengsätze vor den Gebäuden der Staatssicherheit und des Militärgeheimdienstes in den Innenstadtvierteln Ghuta und Mahatta gezündet.
Syrische Regierung droht mit Vergeltung
Die syrische Regierung drohte den Hintermännern Vergeltung an. Die Attentate seien eine "klare Botschaft der Terroristen" an die Friedensgespräche in Genf, sagte der syrische Unterhändler Bashar al-Jaafari in der schweizerischen Stadt. "Die Botschaft ist angekommen, und wir werden nicht zulassen, dass sie ohne Vergeltung bleibt."
Auch der UN-Gesandte für Syrien, Staffan de Mistura, wertete die Anschläge als Versuch, die neuen Friedensgespräche zu torpedieren. "Jedes Mal, wenn wir Gespräche oder Verhandlungen führen, wird es immer jemanden geben, der versucht, das zu ruinieren", sagte de Mistura in Genf. Er hoffe, dass die Attentate die Friedensgespräche nicht nachhaltig beeinträchtigten.
(APA/AFP)