Zerstrittene AfD-Spitze will Wählergunst zurückgewinnen

AfD-Chefin Petry will deutsche Kanzlerin werden.
AfD-Chefin Petry will deutsche Kanzlerin werden.APA/Sebastian Kahnert
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Angesichts sinkender Umfragen rief die Parteiführung zur Einigkeit auf. Die Streitereien in der Partei lenkten von den anstehenden Wahlkämpfen ab.

Die gesamte AfD-Spitze ruft angesichts sinkender Umfragen zur Einigkeit auf. In dem am Sonntagabend veröffentlichten Schreiben an die Mitglieder heißt es, "die letzten Wochen waren innerparteilich von scharfen Diskussionen um die Ausrichtung der Partei und um einzelne Personen geprägt". Angesichts der anstehenden Landtags- und Bundestagswahlen fordern alle Landesvorsitzende, "den Blick nunmehr nach vorne zu richten, im gemeinsamen Kampf gegen die Altparteien die Reihen zu schließen".

Diese Entwicklung lenke von den anstehenden Wahlkämpfen ab, die den ganzen Einsatz der Partei erforderten. Zuletzt habe sich die AfD "von unserer eigentlichen historischen Aufgabe, dem politischen Gegner entschlossen und gemeinsam die Stirn zu bieten und glaubwürdige Politik für unser Vaterland zu gestalten, ein Stück entfernt", kritisieren die Landesvorsitzenden.

Brief offenbar auch Wink auf Fall Höcke

Zu den Unterzeichnern gehören neben Parteichefin Frauke Petry auch der Thüringer Landeschef Björn Höcke, gegen den wegen einer umstrittenen Rede zum Holocaustgedenken ein Parteiausschlussverfahren läuft. Dieses ist in der AfD umstritten. Der Fall Höcke wird in dem Schreiben nicht ausdrücklich erwähnt. Allerdings verweisen die Landesvorsitzenden darauf, dass der Bundesvorstand "nun die Bewertung der aktuellen Personaldiskussion in die Hände der Schiedsgerichte gelegt" habe.

Die Landeschefs riefen "alle Mitstreiter dazu auf, den Blick nunmehr nach vorne zu richten". Die AfD müsse "in den Veranstaltungen klare Kante zeigen, an Infoständen den Dialog mit den Wählern entschlossen führen und auf Demonstrationen und Kundgebungen Einigkeit und Stärke zeigen".

In Umfragen waren die Werte für die AfD in den vergangenen Wochen deutlich gesunken. Einige Institut sehen die Partei derzeit klar unter zehn Prozent.

(APA/AFP/Reuters)

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