Merkel muss USA-Reise wetterbedingt verschieben

Angela Merkel kann erst später als geplant in die USA reisen.
Angela Merkel kann erst später als geplant in die USA reisen.(c) APA/AFP/STEPHANE DE SAKUTIN (STEPHANE DE SAKUTIN)
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Kurz vor der Abreise musste die deutsche Kanzlerin ihren für Dienstag geplanten Besuch bei US-Präsident Donald Trump verschieben.

"Stella" ist ihnen in die Quere gekommen: Wegen des drohenden schweren Wintersturms an der US-Ostküste haben Präsident Donald Trump und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihr erstes Zusammentreffen kurzfristig verschoben.

Die Verschiebung des ursprünglich für Dienstag geplanten Treffens im Weißen Haus vereinbarten beide in einem Telefonat, wie Trumps Sprecher Sean Spicer am Montag sagte.

Nach seinen Angaben soll der Besuch der Kanzlerin nun am Freitag stattfinden. Der neue Termin wurde von deutscher Seite zunächst nicht bestätigt. Die Visite solle "zeitnah nachgeholt werden", sagte ein Regierungssprecher in Berlin lediglich.

Merkel wollte ursprünglich an diesem Montagabend in Begleitung von Wirtschaftsvertretern nach Washington abfliegen. Allerdings wappneten sich Behörden und Bewohner an der US-Ostküste zeitgleich für den Wintersturm "Stella" mit Eis und Schnee. Es drohten Stromausfälle und ein Verkehrschaos.

"Nach vorne schauen" mit Trump

Bei ihrer ersten Begegnung mit Trump will die Kanzlerin die Grundlagen für eine künftige Zusammenarbeit legen. Die harsche Kritik, zu der sich Trump besonders aufgrund Merkels Flüchtlingspolitik veranlasst sah, will sie nicht ansprechen. In der Politik mache es keinen Sinn, vergangene Äußerungen auf die "Waagschale" zu legen, hieß es dazu aus Regierungskreisen in Berlin. Da gelte eher die Devise "nach vorne schauen".

Merkel selber sagte: "Miteinander reden statt übereinander reden - das wird mein Motto sein bei diesem Besuch, auf den ich mich ausdrücklich freue." Sie kündigte an, die Bedeutung der gemeinsamen Handelsbeziehungen in den Mittelpunkt der Gespräche zu stellen.

Trump hat mit seinen protektionistischen Drohungen große Sorgen in Deutschland und Europa ausgelöst. Die Exportnation Deutschland mit ihren hohen Handelsüberschüssen nahm er dabei besonders auf Korn.

Merkel betonte, dass in den USA und in Deutschland viele Arbeitsplätze von den gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen abhingen. "Das sollten wir in den Mittelpunkt stellen." Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft hätten ihr den Wunsch mitgegeben, den "guten Handel" und die "gute Kooperation" mit den USA fortzusetzen.

Wirtschaft, Außenpolitik, Ausbildung

Merkel soll bei ihrer Reise von den Chefs der Konzerne BMW, Siemens und Schaeffler begleitet werden. Neben den politischen Gesprächen soll es im Weißen Haus auch eine Runde zum deutschen System der dualen Ausbildung geben, also der Kombination von Lehre und Berufsschule. Daran sollen auch Lehrlinge teilnehmen.

Die deutsche Kanzlerin will mit dem US-Präsidenten zudem über internationale Konflikte wie in Syrien oder der Ukraine sprechen. Die Bundesregierung hat mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, dass die neue US-Regierung bereits Unterstützung für die deutschen Bemühungen um einen Frieden in der Ostukraine im sogenannten Normandie-Format signalisierte, in dem Deutschland gemeinsam mit Frankreich zwischen Russland und der Ukraine vermittelt.

(APA/dpa)

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