Türkei will populäre Dating-Shows im Fernsehen verbieten

Präsident Erdogan mit Gattin.
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Die Regierung sieht in den Programmen einen Verstoß gegen Traditionen der Türkei und die "Heiligkeit der Familie".

Aus Sicht der türkischen Regierung verstoßen sie gegen die "Bräuche, Traditionen und Kultur" der Türkei. "Merkwürdige Programme", die die "Heiligkeit" der Familie zerstören, nennt sie Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus. Nun plant die Regierung ein Verbot der in der Türkei populären Heiratsshows, wie die Zeitung "Hürriyet" am Donnerstag berichtete. Die Regierung werde darauf bald mit einem Notstandsdekret reagieren, um den "Forderungen der Gesellschaft" nachzukommen.

Im türkischen Fernsehen gibt es verschiedene Heiratsshows, die bei den Zuschauern sehr beliebt sind, doch werden sie in Teilen der Gesellschaft heftig kritisiert. Kurtulmus warf den Programmen vor, gegen die "Bräuche, Traditionen, Glaubenssätze, die türkische Familienstruktur und die Kultur Anatoliens" zu verstoßen. Demnach gibt es 120.000 Beschwerden gegen die Programme.

Kritiker beschuldigen die regierende Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) seit Jahren, die säkulare Ordnung der Türkei zu untergraben und ihre Politik am Islam auszurichten. Die Opposition wirft der AKP-Regierung zudem vor, Notstandsdekrete zu missbrauchen, um am Parlament vorbeizuregieren und Entscheidungen zu treffen, die nichts mit dem Ausnahmezustand zu tun haben.

(APA/AFP)

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