Ein Ex-Leibwächter will zurück an die Macht

Bojko Borrisow
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Zwei Mal scheiterte er als Premier in Bulgarien. Nach der Wahl am Sonntag dürfte Bojko Borissow beim Koalitionspoker aber das beste Blatt haben.

Unter vergoldetem Gipsstuck mimt Bulgariens einstiger Heilsbringer den pragmatischen Bürgervater. Lässig auf das Rednerpult im Theater von Chaskowo gelehnt warnt der wuchtige Ex-Premier Bojko Borissow unter schweren Samtvorhängen seine rund 200 Zuhörer eindringlich vor den „törichten Versprechen“ der sozialistischen BSP. Seine konservative Partei Gerb habe aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt, und stehe „fest auf dem Boden“, versichert der frühere Leibwächter: „Dem Populismus unserer Gegner sind hingegen keine Grenzen gesetzt: Mit ihnen würde Bulgarien der erneute Absturz drohen.“

Zum dritten Mal in vier Jahren müssen sich die Bulgaren am Sonntag vorzeitig zu den Wahlurnen aufmachen, um die – einschließlich mehrerer Übergangskabinette – siebte Regierung seit 2013 zu küren. Umfragen prophezeien ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Großparteien Gerb und BSP, die mit einem prognostizierten Stimmenanteil von jeweils 30 bis 32 Prozent der Stimmen für eine Koalition auf mindestens zwei weitere Partner angewiesen sein dürften.

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