Die Degradierung der "grauen Eminenz"

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Chefstratege Stephen Bannon sträubte sich gegen den Rückzug aus dem Sicherheitsrat. Der Einfluss des ultrarechten Einflüsterers ist zugunsten der sogenannten „Demokraten“ um Jared Kushner geschwunden.

Als Donald Trump nach dem Rücktritt Michael Flynns als Sicherheitsberater nach nicht einmal vier Wochen im Amt dringend auf der Suche nach einem Nachfolger war, präsentierte er H.R. McMaster in seinem Feriendomizil in Palm Beach als den Mann seiner Wahl und gab ihm volles Pouvoir für die Besetzung des Sicherheitsrats, des obersten sicherheitspolitischen Gremiums der Regierung. Obwohl er öffentlich bisher nicht in Erscheinung trat, ist hinter den Kulissen der Einfluss des Generals im Weißen Haus gewachsen. Signifikantestes Zeichen ist der Rückzug des Chefstrategen Stephen Bannon aus dem Sicherheitsrat.

Bannons Ernennung in den Rat, die in Sicherheitskreisen vielfach Kritik hervorrief und seine Ruf als graue Eminenz im Weißen Haus stärkte, war so überraschend und erratisch wie nun sein Abgang aus dem Gremium. Hätte Trump das negative Echo auf die Personalentscheidung geahnt, hätte er sie nie getroffen, heißt es in seinem Umfeld. Trump ärgerte sich über die satirisch zugespitzte Darstellung Bannons als „Fürst der Finsternis“ und eigentlichen Drahtzieher im Weißen Haus, die ihn selbst zur Marionette degradierte. Bannon stilisierte sich zum „Darth Vader“ und ging in einem Interview mit der „New York Times“ gegen die Medien als eigentliche Opposition los. Das überstürzte Dekret für das dann von den Gerichten aufgehobene Einreiseverbot ging auch auf seine Initiative zurück.

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