20 Zivilisten sterben bei Luftangriffen in Syrien

Leben unter IS-Herrschaft: Nahe Raqqa versuchen Männer, Erdöl zu verarbeiten.
Leben unter IS-Herrschaft: Nahe Raqqa versuchen Männer, Erdöl zu verarbeiten.REUTERS
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Die von den USA angeführte, internationale Militärallianz bombardierte die Stadt Abu Kamal. Sie wird von der Jihadistenmiliz IS kontrolliert.

Bei zwei Luftangriffen der US-geführten Militärkoalition in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 20 Zivilisten getötet worden. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag mitteilte, flog die Anti-IS-Koalition am Montagabend einen Luftangriff auf die von der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) kontrollierte Stadt Abu Kamal in der Provinz Deir az-Zor. Neben drei IS-Kämpfern seien auch 13 Zivilisten getötet worden, unter ihnen fünf Kinder. Ebenfalls am Montag wurde nach Angaben der Beobachtungsstelle ein Angriff auf das Dorf Husseiniya geflogen, das ebenfalls in Deir az-Zor liegt. Dabei seien sieben Zivilisten getötet worden, darunter ein Kind.

Die ölreiche Provinz Deir az-Zor an der Grenze zum Irak wird zu großen Teilen vom IS kontrolliert. Die US-geführte Koalition fliegt seit 2014 Luftangriffe auf den IS in Syrien. Derzeit unterstützt Washington eine Offensive der sogenannten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) auf Raqqa, die "Hauptstadt" des IS. Die SDF bestehen vor allem aus den sogenannten Volksverteidigungseinheiten (YPG) der syrischen Kurden sowie arabischen Milizen.  

Beobachter gehen von höheren Opferzahlen aus

Ende März hatte die US-Armee die Zahl der getöteten Zivilisten bei Anti-IS-Einsätzen in Syrien auf bisher mindestens 220 beziffert. Nach Einschätzung von Beobachtern ist die Zahl der zivilen Todesopfer tatsächlich jedoch viel höher. Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle für Menschenrechte hat ihren Sitz in Großbritannien. Sie stützt sich auf ein Netz von Informanten in Syrien. Von unabhängiger Seite sind ihre Angaben nur schwer zu überprüfen.

(APA/AFP/red.)

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