Nach dem NRW-Wahlsieg hat die deutsche Kanzlerin wieder Oberwasser. Doch die Frau mit dem rosa Blazer auf dem Podium übt sich in Zurückhaltung.
Berlin. Die Frau mit dem rosa Blazer auf dem Podium im Konrad-Adenauer-Haus ist seit 2005 Kanzlerin. Aber das hat sie noch nicht erlebt. Nach zwölf Jahren Flaute erobert ihre CDU zwei Ministerpräsidentenämter binnen acht Tagen zurück, nach Schleswig-Holstein hat die Partei der SPD am Sonntag auch in deren Herzkammer, dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen, die Macht entrissen.
Aber Merkels Gesichtsausdruck verrät das anfangs nicht. Hat sie gewonnen oder verloren? Wäre das Mikrofon abgeschaltet, es ließe sich nicht sagen. „Man konnte die Freude, natürlich, mmmh, allen anmerken“, sagt Merkel. Die CDU habe bei den Landtagswahlen ja „sehr gut abgeschnitten“. Eine Untertreibung.