Die Entzauberung der Eisprinzessin

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Mit der vorgezogenen Neuwahl schien die britische Premierministerin nicht hoch zu pokern: Eine Ausweitung der Vormachtstellung galt ihr sicher. Umso höher hat sie verloren.

London. Die britischen Konservativen können sich nach der Parlamentswahl von Donnerstag zwar an der Macht halten, das Ergebnis ist dennoch ein persönliches Debakel für Premierministerin Theresa May. Sie hatte mit dem Vorziehen der Wahl auf eine Ausweitung ihrer Vormachtstellung spekuliert, doch stattdessen hat sie die absolute Mehrheit ihres Vorgängers David Cameron verspielt. Am Morgen nach der Wahlschlappe hing ihre Position am sprichwörtlichen seidenen Faden: „Es sieht sehr schlecht für sie aus“, sagte die frühere Staatssekretärin Anna Soubry.

Das Ergebnis war eine persönliche Niederlage für May. Nicht nur hatte sie die Neuwahlen vom Zaun gebrochen. Auch der Wahlkampf war zunächst vollkommen auf sie und ihr Versprechen der „starken und stabilen Führung“ zugeschnitten gewesen. So wie sie nur einen Slogan hatte, setzte May anfangs auch ausschließlich auf ein Thema: Sie sei die einzige Politikerin, die den Brexit „erfolgreich umsetzen“ könne.

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