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Putin hat auf Nawalny keine andere Antwort als Repression

(c) APA/AFP/MLADEN ANTONOV ONOV)
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Oppositionsführer Nawalny suchte am „Tag Russlands“ die Konfrontation. Die Polizei reagierte rigoros.

Moskau/Wien. „Russland wird frei sein, Russland wird frei sein“, riefen die Demonstranten, als die Polizisten sie umrundeten und den Ring um sie schlossen. Sie selbst waren es bald nicht mehr. Sie wurden abgeführt von Spezialkräften der Einheit Omon, ausgerüstet mit Helmen, Splitterschutzwesten und Schlagstöcken, abtransportiert in den als „Awtosak“ berühmt-berüchtigten Polizeibussen, mit ungewissem Schicksal. In Moskau nahmen mehrere Tausend teil. Die Initiatoren zählten landesweit 1500 Festnahmen. In St. Petersburg sprach das Innenministerium am Montagabend von mehr als 500 Abgeführten. 3500 Teilnehmer wurden dort offiziell gezählt.

Oppositionsführer Alexej Nawalny hatte am Montag, dem „Tag Russlands“, zu einem landesweiten Antikorruptionsaktionstag gerufen, eine Wiederholung der Aktion von Ende März, als in vielen russischen Städten unerwartet viele junge Menschen auf die Straßen gingen, rund 1000 von der Polizei in Gewahrsam genommen und in einer Handvoll Fällen bereits Haftstrafen ausgesprochen wurden. Nawalny selbst wurde am Vormittag von der Polizei aus seinem Haus weg festgenommen. „Alles Gute zum Feiertag“, schrieb er noch schnell auf Twitter.

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