Türkischer Wirtschaftsminister will doch nach Wien kommen

APA/DPA/MARIUS BECKER
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Offenbar sind Wirtschaftsgespräche Zeybekcis Ende Juli geplant. Außenminister Kurz hatte dem Politiker die Einreise zum türkischen Putschgedenken verwehrt.

Zwar wurde dem türkischen Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci Anfang der Woche die Einreise nach Österreich untersagt, nun will der Politiker aber offenbar doch nach Wien kommen, wie die Tageszeitung "Kurier" (Mittwoch-Ausgabe) berichtete. Zeybekci plane "trotz der hässlichen Haltung Österreichs" Wirtschaftsgespräche am 27. Juli, so die türkische Tageszeitung "Hürriyet". Er wolle als Wirtschaftsminister das Handelsvolumen mit Österreich steigern.

Die Vorgehensweise der österreichischen Regierung, die ihm die Einreise untersagte und damit einen Auftritt bei einer Gedenkveranstaltung in Wien anlässlich des Jahrestages des türkischen Putschversuches verhinderte, habe man in Ankara "notiert". Sowohl Kanzler Christian Kern (SPÖ) als auch Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) sprachen sich mit Verweis auf die "Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit in Österreich" gegen Zeybekcis Besuch aus. Die "aufgeheizte Stimmung" in der Türkei solle nicht nach Österreich getragen werden.

Das türkische Wirtschaftsministerium bestätigte laut "Kurier", dass Zeybekci die Absicht habe, demnächst nach Österreich zu kommen. Dass der Besuch schon Ende Juli stattfinden werde, wollte eine Sprecherin jedoch nicht bestätigen.

UETD weiß nichts von geplantem Besuch

Ein Sprecher des Außenministeriums in Wien wollte am Mittwoch weder bestätigen noch dementieren, ob eine neue Anfrage des türkischen Politikers vorliegt. "Wenn es ein Ansuchen gibt, werden wir dieses neuerlich prüfen", formulierte Peter Guschelbauer. Bilaterale Treffen seien weiterhin möglich, betonte er.

Die Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) in Österreich, auf deren Veranstaltung Zeybekci kommenden Sonntag hätte auftreten sollen, sagte, sie wisse nichts von einem neuen geplanten Besuch. Abgesehen vom Putschgedenken gebe es über den Sommer "kein Programm", erklärte Sprecher Ramazan Aktas.

>>> Bericht im "Kurier".

(APA)

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