Datenleck bringt Regierung in Schweden in die Bredouille

REUTERS
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Der Innenminister und der Infrastrukturminister haben ihren Rücktritt eingereicht, nachdem bekannt wurde, dass vertrauliche Daten ins Ausland flossen.

Die schwedische Regierung zieht Konsequenzen aus einem Datenleck und feuert zwei Minister: Innenminister Anders Ygeman habe seinen Rücktritt eingereicht, auch die Ministerin für Infrastruktur, Anna Johansson, werde ihren Posten räumen.

Vor Kurzem war bekannt geworden, dass unter anderem vertrauliche Daten der schwedischen Streitkräfte und die Daten von schwedischen Führerscheininhabern ins Ausland abflossen. Löfven hatte von einem „Unfall“ gesprochen und eine Untersuchung angekündigt.

"Minister haben ihre Pflicht vernachlässigt!

Die Behörde hatte ihre IT-Verwaltung 2015 an den Computerkonzern IBM ausgelagert. IBM wiederum beauftragte Subunternehmen in Tschechien und Rumänien. Deren Techniker hatten trotz fehlender Sicherheitsüberprüfung Zugang zu sensiblen Daten des schwedischen Militärs und der Führerscheinbehörde.

"Mehrere Minister haben ihre Pflichten vernachlässigt", sagte die Vorsitzende der Zentrumspartei, Annie Lööf. "Das muss ein Nachspiel haben." Die Chefin der Moderaten, Anna Kinberg Batra, erklärte, die vier Oppositionsparteien wollten einen Misstrauensantrag im Parlament stellen.

Ministerpräsident Stefan Löfven bezeichnete die Vorgänge als "Desaster". Er hat nach eigenen Angaben erst im Jänner von dem Datenleck erfahren. Ebenfalls im Jänner war die Direktorin der Verkehrsbehörde entlassen worden. Wegen Datenmissbrauchs musste sie eine Geldstrafe zahlen.

(APA/dpa)

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