Charlottesville: Obama-Tweet gegen Rassismus knackt alle Rekorde

Pete Souza/Weißes Haus
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Der Ex-US-Präsident kritisiert auf Twitter die rassistische Gewalt im US-Bundesstaat Virginia - im Gegensatz zum amtierenden Präsidenten.

Dagegen kommt der Twitter-Liebhaber Donald Trump nicht an: Ein Posting seines Amtsvorgängers Barack Obama auf der Kurznachrichtenplattform Twitter ist mit mehr als drei Millionen Likes der beliebteste Tweet aller Zeiten. Nicht nur bekommt der ehemalige US-Präsident mit seinem Posting mehr Zuspruch als der amtierende Präsident, der Twitter zu seinem Lieblingssprachrohr auserkoren hat. Obama kritisierte Trump in seinem Kommentar auch indirekt.

Der Ex-Präsident reagierte damit am Sonntag auf die Gewaltexzesses im Rahmen einer rechtsextremen Demonstration in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia am Samstag, bei der eine Frau ums Leben kam. "Niemand wird geboren, um einen anderen Menschen wegen seiner Hautfarbe oder seines religiösen Hintergrundes zu hassen", zitierte Obama den verstorbenen südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela. "Die Menschen müssen lernen, zu hassen. Und wenn sie lernen können, zu hassen, können sie lernen, zu lieben", postete er weiter. "Denn Liebe ist für das menschlichen Herz viel natürlicher als sein Gegenteil."

Trump war wegen seiner zurückhaltenden Reaktion auf die Proteste rechtsextremer Gruppierungen und die darauf folgenden Gegenproteste scharf kritisiert worden. Am Dienstag verteidigte er seine uneindeutige Haltung vom Wochenende ein weiteres Mal, nachdem er die "rassistischen Straftaten" unter Druck seiner Partei am Montag verurteilt hatte: Es gebe "Verschulden auf beiden Seiten", beharrte Trump bei einer Pressekonferenz in New York auf seiner umstrittenen Aussage vom Wochenende. Dies wolle nur niemand zugeben, meinte er.

Derzeit stammen sechs der zehn beliebtesten Tweets von Barack Obama.

(red.)

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