Barcelona: Italiener vor den Augen seiner Kinder getötet

APA/AFP/JOSEP LAGO
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Die Ehefrau des Toten kann gerade noch ihren Sohn auf die Seite ziehen, bevor der 35-Jährige am Donnerstag von dem Kleinlaster niedergefahren wird.

Ein italienischer Urlauber ist nach Angaben seines Arbeitgebers bei dem Anschlag inBarcelona vor den Augen seiner Kinder getötet worden. Das Unternehmen Tom's Hardware erklärte am Freitag auf seiner Internetseite, der 35-Jährige "wurde im Herzen Barcelonas von einem abstoßenden Terroristen überfahren und getötet".

Seine Partnerin erzählte seinen Kollegen laut italienischen Medienberichten, dass der 35-Jährige mit voller Wucht von dem Wagen angefahren worden sei, während er den fünfjährigen Sohn der beiden an der Hand gehalten habe. Sie habe ihre einjährige Tochter zum Zeitpunkt des Attentats bei sich gehabt und habe den kleinen Buben noch gerade rechtzeitig wegziehen und retten können.

Das italienische Außenministerium bestätigte die Angaben zu dem Todesopfer zunächst nicht. Offiziell heißt es bisher, drei Italiener seien in Barcelona verletzt worden. Medienberichten zufolge konnten zwei von ihnen bereits das Krankenhaus verlassen.

Gedenken mit König Felipe

Bei dem Attentat in Barcelona waren am Donnerstag 14 Menschen getötet und mehr als hundert weitere verletzt worden, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nahm die Attacke für sich in Anspruch. Die Opfer stammen aus verschiedenen Ländern. Auch 13 Deutsche und eine Österreicherin zählen zu den Verletzten. Berichte, wonach auch drei Deutsche getötet wurden, bestätigte das Ministerium zunächst nicht.

Tausende Menschen versammeln sich Freitag Mittag in Barcelona auf der Placa Catalunya, um gemeinsam mit König Felipe und Ministerpräsident Manuel Rajoy in einer Schweigeminute der Opfer des Anschlags zu gedenken. Von dem Platz geht die Flaniermeile La Rambla ab, auf der das Attentat verübt wurde.

REUTERS/Sergio Perez

(APA/AFP)

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