Grenzmauer: USA vergeben erste Aufträge

Grenze zu Mexiko
Grenze zu MexikoAPA/AFP/GUILLERMO ARIAS
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Die Modelle sollen auf Ästhetik und Stärke getestet werden.

Washington. Seit Beginn des US-Wahlkampfes hat Donald Trump den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko angekündigt, nun werden zumindest die Pläne dafür konkreter. Washington hat vier Firmen damit beauftragt, Prototypen für den Grenzmauer zu entwerfen. Demnach sollen die „Testmauern“ neun Meter lang und genauso hoch sein. Anschließend sollen Experten die Prototypen im südkalifornischen San Diego auf Stärke und Ästhetik überprüfen, heißt es aus Washington.

Bei den Tests gehe es auch darum, dass die Mauer nicht bezwingbar sein dürfe, so die Grenzschutzbehörde. Insgesamt hätten sich rund 200 Firmen für die Errichtung der Testmauern beworben. Die Aufträge gehen nun an Caddell Construction, Fisher Industries, Texas Sterling Construction sowie an WG Yates & Sons. Die Prototypen sollen innerhalb eines Monats errichtet werden und auch über Überwachungsmaterialien wie Sensoren und Kameras sowie spezielle Kabel verfügen. Das Volumen für die Aufträge beläuft sich auf 340.000 bis 420.000 Euro. Die Modelle der genannten Firmen sollen aus Beton hergestellt werden, jedoch will die Grenzschutzbehörde mit einer weiteren Ausschreibung alternative Materialien testen.

Unklar bleibt, wer für den finalen Bau der Mauer aufkommen soll. Trump will, dass Mexiko bezahlt, was der Nachbarstaat aber ablehnt. Der US-Präsident sinnierte dann öffentlich über die Möglichkeit, Solarzellen auf der Mauer anzubringen. Das sei dann billiger für Mexiko. Trumps Mauer soll illegale Migration und Drogenschmuggel dämpfen.

Kritik von Malala Yousafzai

In Mexiko war unterdessen die 20-jährige Aktivistin Malala Yousafzai zu Besuch und kritisierte Trumps Mauerpläne scharf. „Jede Trennung sollte geächtet werden, denn sie ist sehr schmerzhaft“, sagte die Pakistanerin vor Studenten. Für ihren Kampf für Bildung für Mädchen erhielt Yousafzai 2014 den Friedensnobelpreis. (red./ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.09.2017)

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