Derzeit fast 13.000 "Reichsbürger" in Deutschland

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Knapp 13.000 Menschen in Deutschland erkennen die Regierung nicht an, 700 davon besitzen einen Waffenschein. Nur drei gelten den Behörden zufolge als Gefährder.

In Deutschland gibt es nach Regierungsangaben derzeit rund 12.900 sogenannte Reichsbürger. Rund 700 von ihnen haben einen Waffenschein, heißt es in einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion, aus der die "Mitteldeutsche Zeitung" am Samstag berichtete. Wie viele Waffen diese 700 Reichsbürger besitzen, wissen die Sicherheitsbehörden demnach nicht.

Die in etliche Kleinstgruppen zersplitterten Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik und damit auch staatliche Autoritäten wie die Polizei oder Gerichte nicht an. Sie gehen davon aus, dass das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 noch existiert. Ein Teil der Szene der Reichsbürger und Selbstverwalter vertritt nach Behördenangaben rechtsextremistische Positionen.

Drei Reichsbürger oder Selbstverwalter gelten den Sicherheitsbehörden dem Bericht zufolge als Gefährder, zwei haben als so genannte relevante Personen einen vergleichbaren Status. Diese fünf sind demnach ohne Waffenschein.

Die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, kritisierte, die Bundesregierung nehme das Sicherheitsrisiko, das von den Reichsbürgern ausgehe, immer noch nicht ernst genug. Die Bundesregierung wisse nicht, wie viele legale Waffen Reichsbürger tatsächlich besäßen, obwohl das im Nationalen Waffenregister nachvollzogen werden könne, sagte Mihalic der "Mitteldeutschen Zeitung". So blieben potenzielle Waffen-Arsenale der Reichsbürger "quasi unbehelligt".

(APA/AFP)

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