Analyse

Der Absturz der Sozialdemokratie in Europa

Die Sozialdemokraten sind nicht nur in Deutschland in der Krise.
Die Sozialdemokraten sind nicht nur in Deutschland in der Krise.(c) REUTERS
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In der EU gibt es nur noch eine Handvoll sozialdemokratische Regierungen. Der traditionellen Linken kommen die Stammwähler abhanden. Corbyn und Macron gelten für sie als grundverschiedene Hoffnungsträger.

Selten ist ein Wahlverlierer mit einem so begeisterten Applaus bedankt worden wie Martin Schulz am Sonntagabend in Berlin. Den Applaus zollten die Genossinnen und Genossen für Schulz' Ankündigung, die SPD auf die Oppositionsbank schicken zu wollen. Im lauten Klatschen und in den Zurufen war Aufbruch, ja Durst nach Erneuerung zu spüren. In einer Großen Koalition sei für die Sozialdemokraten nichts mehr zu gewinnen, sagte Schulz. Als Anführerin der Opposition hingegen könne sich die SPD profilieren. Ein ungewohnter Schritt für eine Partei, die sich sonst der Regierungsverantwortung verpflichtet fühlt. Und leichter gesagt als getan.

Die Sozialdemokraten sind nicht nur in Deutschland in der Krise. Das Schwächeln der Traditionspartei ist ein europaweites Phänomen. Im Europaparlament liegt ihr Anteil bei knapp über 25 Prozent. In den 28 EU-Ländern gibt es nach dem Ausscheiden der SPD nur noch sechs Regierungen mit sozialdemokratischer Beteiligung: in Österreich, Malta, Portugal, Rumänien, Schweden, der Slowakei und Tschechien.

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