USA erkennen Kurden-Referendum im Nordirak nicht an

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US-Außenminister Tillerson sieht eine "einseitige Maßnahme" der kurdischen Führung. Dem Votum mangle es an "Legitimität".

Vier Tage nach dem Votum der nordirakischen Kurden für die Unabhängigkeit von Bagdad hat die US-Regierung erklärt, dass sie das Referendum nicht anerkennt. Bei der Abstimmung handle es sich um eine "einseitige" Maßnahme, weshalb es dem Ergebnis an "Legitimität" fehle, erklärte am Freitag US-Außenminister Rex Tillerson.

Die Vereinigten Staaten unterstützten weiterhin einen "vereinten, föderalen, demokratischen und gedeihenden Irak". Tillerson rief alle Seiten inklusive er Nachbarstaaten des Irak zum "Dialog" und zur Zurückhaltung auf. Die irakische Zentralregierung hatte wenige Stunden zuvor ihre Drohung wahr gemacht und ein Flugverbot für die autonome Kurdenregion verhängt.

Was passiert mit dem Abkommen?

Die Kurden im Nordirak hatten sich mit ihrem Referendum über den Widerstand der Zentralregierung hinweggesetzt. Obwohl die Wähler praktisch geschlossen für die Abspaltung stimmten, ist ungewiss, was daraus folgt. Bagdad hat mit einer militärischen Intervention gedroht und Verhandlungen auf Grundlage des Referendums abgelehnt.

Die Türkei, die ebenfalls die Gründung eines unabhängigen Kurdenstaats an ihrer Grenze strikt ablehnt, drohte mit einer Handelsblockade. Das Referendum wurde auch von der deutschen Bundesregierung kritisiert. Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) zeigte sich am Dienstag besorgt, "dass dieser Schritt die instabile regionale Situation" weiter verschärfe.

(APA/AFP)

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