Türkei erlaubt Besuch bei inhaftierten Deutschen

APA/AFP/FILIPPO MONTEFORTE
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Deutsche Diplomaten dürfen die Journalistin Tolu und den Menschenrechtler Steudtner im Gefängnis besuchen.

Die in der Türkei inhaftierte deutsche Journalistin Mesale Tolu erhält kurz vor Beginn ihres Prozesses nächste Woche im Gefängnis Besuch von deutschen Diplomaten. Die Besuchsanträge für Tolu am 9. Oktober und für den ebenfalls inhaftierten deutschen Menschenrechtler Peter Steudtner für den 13. Oktober seien genehmigt worden, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitag in Berlin mit.

Das deutsche Generalkonsulat in Istanbul werde "das Möglichste tun", um bei dem Prozess gegen Tolu dabei zu sein. Das Gedränge werde aber groß sein, auch das Interesse sei hoch. Der Prozess soll am 11. Oktober beginnen.

Der Sprecher bekräftigte zugleich, die deutsche Bundesregierung finde nicht, dass das Verfahren gegen Tolu rechtsstaatlichen Kriterien folge. Der Deutschen werden laut Regierung die Mitgliedschaft in einer bewaffneten terroristischen Organisation und Terrorpropaganda vorgeworfen.

Insgesamt befinden sich nach Angaben des Auswärtigen Amts 61 Deutsche in der Türkei in Haft sowie vier in Abschiebehaft. Daneben seien 24 Fälle von Deutschen bekannt, die aufgrund von Ausreisesperren das Land nicht verlassen dürften. Elf Personen gelten als politische Gefangene, darunter der "Welt"-Journalist Deniz Yücel.

Zu fünf deutschen Staatsangehörigen, die gleichzeitig die türkische Staatsbürgerschaft besitzen, gibt es laut Auswärtigem Amt bisher keinen Zugang. Bei Doppelstaatlern sei der Anspruch auf konsularische Betreuung begrenzt, sagte der Sprecher.

(APA/Reuters)

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