Frauke Petry gründet die „Blaue Partei“

Frauke Petry.
Frauke Petry. (c) imago/Christian Thiel (Christian Thiel)
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Ex-AfD-Chefin will mit neuem Projekt rechtskonservative Wähler ansprechen.

Berlin/Wien. Die Alternative für Deutschland (AfD) bekommt Konkurrenz. Ex-AfD-Chefin Frauke Petry stellte am Freitag ihr neues Projekt „Blaue Partei“ vor, mit dem sie konservative Wähler des rechten Parteispektrums für sich gewinnen will. „Wir werden in den kommenden Monaten das Bürgerforum ,Blaue Wende‘ vorstellen, in dem man sich mit und ohne Parteibuch unabhängig von der Farbe engagieren kann“, sagte Petry in einem Interview. „Blau steht für konservative, aber auch freiheitliche Politik in Deutschland und in Europa.“

Auf der Liste der „Blauen Partei“ sollen Mitstreiter der „Blauen Wende“ zu Wahlen antreten. Etwa jeder dritte Deutsche würde sich gern für ein vernünftiges konservatives Politikangebot entscheiden. „Viele davon haben am 24. September aus Verzweiflung FDP, AfD oder gar noch einmal Merkel gewählt“, sagte Petry. Diese Wähler will die neue Partei anziehen. Petry erklärte, ihre Mandate im Bundestag und im sächsischen Landtag behalten zu wollen, die sie als AfD-Kandidatin errungen hatte. Sie wolle die parlamentarische Basis für Veranstaltungen des Bürgerforums nutzen.

Gegründet vor der Wahl

Aufsehen erregte das Gründungsdatum von Petrys neuer Partei. Die Anmeldung erfolgte laut Bundeswahlleiter am 26. September, also zwei Tage nach der Bundestagswahl und einen Tag nach dem überraschenden Austritt Petrys aus der AfD. Als Gründungsdatum der Partei ist in den Unterlagen der 17. September angegeben. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.10.2017)

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