Deutschland nimmt Syrer wegen Terrorverdachts fest

APA/dpa/Julian Stratenschulte
  • Drucken

Der 19-Jährige soll einen konkreten Anschlag mit hochexplosivem Sprengstoff geplant haben. Die Polizei untersuchte seine Wohnung am Dienstag.

In Deutschland ist ein Syrer wegen des dringenden Verdachts auf Vorbereitung eines islamistisch motivierten Sprengstoffanschlags festgenommen worden. Das teilte die Bundesanwaltschaft Dienstag früh mit. Spezialkräfte der Bundespolizei und des Bundeskriminalamtes seien im Einsatz gewesen. Zudem würden die Wohnungen des Beschuldigten sowie weiterer bisher nicht verdächtiger Personen durchsucht. Auch in Hamburg gab es in dem Zusammenhang Hausdurchsuchungen.

Nach den bisherigen Ermittlungen ist der 19-jährige Beschuldigte aus Schwerin "dringend verdächtig", einen islamistisch motivierten Anschlag mit hochexplosivem Sprengstoff in Deutschland geplant und bereits konkret vorbereitet zu haben, so die Staatsanwaltschaft. Der junge Mann war offenbar schon länger im Visier der Behörden. Bereits im Juli 2017 habe er den Entschluss gefasst, in Deutschland einen Sprengsatz zu zünden, "um eine möglichst große Anzahl von Personen zu töten und zu verletzen".

Im Juli mit Beschaffung von Bauteilen begonnen

Seit Juli habe Yamen A. mit der Beschaffung von Bauteilen und Chemikalien begonnen, die für die Herstellung eines Sprengsatzes benötigt werden. Ob der Beschuldigte bereits ein konkretes Ziel für seinen Sprengstoffanschlag ins Auge gefasst hatte, sei noch unklar. Hinweise auf eine Einbindung des Beschuldigten in eine terroristische Vereinigung hatte die Bundesanwaltschaft zunächst nicht.

In Deutschland hat es bereits wiederholt Festnahmen von Verdächtigen gegeben, die aus islamistischen Motiven einen Anschlag vorbereitet haben sollen. So zuletzt am Mittwoch vergangener Woche in Berlin ein 40-Jähriger, den die Ermittlungsbehörden der Islamistenszene zurechnen. Im Juli 2016 sprengte sich im bayerischen Ansbach ein 27-Jähriger syrischer Flüchtling auf einem Platz vor einem Musikfestival in die Luft, 15 Menschen wurden verletzt.

Für diesen Dienstag 14.00 Uhr kündigte die Bundesanwaltschaft eine Mitteilung zum Stand der Ermittlungen an.

(APA/AFP/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.