Der britische Verteidigungsminister Fallon trat zurück, weil er vor 15 Jahren einer Journalistin aufs Knie griff. Sie nannte den Rücktritt "absurd". Gerüchten zufolge leisteten sich auch andere Konservative gröberes Fehlverhalten.
London. Eine Binsenweisheit der britischen Politik lautet: „Labour stolpert über Finanzskandal, die Konservativen kommen durch Sexgeschichten zu Fall.“ Dass diese Aussage immer noch stimmt, wurde mit dem Austausch von Verteidigungsminister Michael Fallon durch den bisherigen Fraktionschef Gavin Williamson bewiesen. Fallon hatte zuvor überraschend seinen Rücktritt erklärt: „Mein Verhalten entsprach nicht den Maßstäben, die wir an die britischen Streitkräfte legen“, schrieb er in seinem Entlassungsgesuch. Tatsächlich nährte der Rücktritt den Verdacht, dass damit nur gravierenderes Fehlverhalten verborgen werden sollte.
Fallon war vorgeworfen worden, vor 15 Jahren bei einem Abendessen der Journalistin Julia Hartley-Brewer mehrfach auf das Knie gegriffen zu haben. Sie selbst bezeichnete den Vorfall nach Bekanntwerden als „mildly amusing“ und fügte hinzu: „Ich sagte zu ihm:,Wenn Sie nicht aufhören, bekomme Sie eine Ohrfeige.‘“ Nach der Entlassung Fallons sprach sie von einer „absurden“ Entscheidung.