Der Ministerpräsident erklärte bei einer Kabinettssitzung, er wolle die Regierung weiter führen.
Der libanesische Ministerpräsident Saad Hariri hat seine Rücktrittserklärung widerrufen. Hariri kündigte am Dienstag nach einer Kabinettssitzung an, an der Spitze der Regierung bleiben zu wollen. Seine überraschende Demission vor einem Monat hatte das Land in eine politische Krise gestürzt.
Der war von Präsident Michel Aoun jedoch nicht angenommen worden. Später beschuldigte er Saudiarabien, Hariri zum Rücktritt gezwungen zu haben und ihn in Riad "gefangen" zu halten. Nach seiner Rückkehr in den Libanon vor zwei Wochen vollzog Hariri eine Kehrtwende und setzte einen Rücktritt vorläufig aus.
Am Freitag wird Hariri in Paris zu einem Treffen mit internationalen Unterstützern erwartet. Das teilte das französische Außenministerium mit. An der Begegnung werde auch US-Außenminister Rex Tillerson teilnehmen, der gerade in Europa weilt. Frankreich unterhält als frühere Mandatsmacht besonders enge Beziehungen zum Libanon. Vor seiner Rückkehr in den Libanon hatte Hariri bereits den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron besucht.
Nach Hariris ursprünglicher Rücktrittsankündigung vor einem Monat waren Sorgen aufgekommen, im Libanon könne ein neuer Stellvertreterkonflikt zwischen Saudiarabien und dessen Erzrivalen Iran entstehen. Saudiarabien und Hariri beschuldigten zunächst die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah und deren Schutzmacht Iran, in der Region Unruhe zu stiften.
(APA/AFP)