Moskau dementiert Verstoß gegen Nordkorea-Sanktionen

Der russische Präsident, Putin
Der russische Präsident, Putin(c) imago (Mikhail Klimentyev)
  • Drucken

Das russische Außenministerium bestreitet Berichte, wonach russische Tanker Nordkorea wiederholt mit Treibstoff versorgt haben sollen.

Das russische Außenministerium hat Vorwürfe über einen Verstoß gegen die UNO-Sanktionen gegen Nordkorea zurückgewiesen. Man erfülle die Strafmaßnahmen in vollem Umfang, teilte das Ministerium in Moskau am Samstag der Agentur Ria Novosti zufolge mit. Zuvor gab es Medienberichte unter Berufung auf nicht näher genannte Kreise, wonach russische Tanker Nordkorea wiederholt mit Treibstoff versorgt haben sollen. Demnach hätten die Schiffe auf hoher See ihre Ladung an nordkoreanische Tanker übergeben.

Die Crew eines Schiffes, das Südkorea wegen einer mutmaßlichen Öllieferung an Nordkorea beschlagnahmt hatte, wird seit Wochen von Ermittlern vernommen. Seit der Beschlagnahmung am 24. November kämen Ermittler an Bord des in Hongkong registrierten Frachters und befragten die Besatzungsmitglieder, sagte ein Mitarbeiter des südkoreanischen Zolls am Samstag.

23 Besatzungsmitglieder sind laut Zoll chinesische Staatsbürger, zwei kommen aus Myanmar. Der von einer taiwanesischen Firma gecharterte Frachter "Lighthouse Winmore" sei im Oktober im südkoreanischen Hafen Yeosu mit Öl beladen worden, das für Taiwan bestimmt war, teilte der Zollmitarbeiter weiter mit. Danach seien jedoch in internationalen Gewässern hunderte Tonnen auf das nordkoreanische Schiff "Sam Jong 2" umgeladen worden.

"Lighthouse Winmore" und "Sam Jong 2" nicht betroffen

Bei ihrer Rückkehr nach Yeosu am 24. November durchsuchte der südkoreanische Zoll die "Lighthouse Winmore" und beschlagnahmte sie. Dieser Frachter und die "Sam Jong 2" gehören zu den zehn Schiffen, für welche die USA im UNO-Sicherheitsrat ein internationales Hafenverbot beantragt hatten. Die UNO-Vetomacht China, Nordkoreas engster Verbündeter, stimmte jedoch nur Verboten für vier Schiffe zu; die "Lighthouse Winmore" und die "Sam Jong 2" sind davon nicht betroffen.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte im September eine Resolution verabschiedet, die den Mitgliedstaaten den Handel mit Nordkorea von Schiff zu Schiff verbietet. In der jüngsten Resolution werden zudem die Lieferungen von Mineralölerzeugnissen wie Benzin, Diesel und Schweröl an Nordkorea weiter begrenzt. Statt der ursprünglich ab 1. Jänner 2018 erlaubten zwei Millionen Barrel jährlich sind damit nur noch 500.000 Barrel dieser Erzeugnisse pro Jahr erlaubt. Das russische Außenministerium betonte, man halte sich genau an diese Vereinbarungen.

Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump Peking vorgeworfen, Öl an das kommunistische Nachbarland über den Seeweg zu liefern. Das chinesische Außenministerium erklärte jedoch, sich strikt an die Handelsrestriktionen zu halten. Chinas Regierung versicherte zudem, scharf gegen illegale Öllieferungen an Nordkorea von Schiff zu Schiff vorgehen zu wollen.

(APA/dpa/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.