Von tiefen Gräben und schwarzen Gruben

„Ausgezeichnete“ Kohle: Der Bergbau im Donbass bringt keinen Gewinn mehr. Gegraben wird für den sozialen Frieden.
„Ausgezeichnete“ Kohle: Der Bergbau im Donbass bringt keinen Gewinn mehr. Gegraben wird für den sozialen Frieden.Florian Rainer (Presse)
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Die Spaltung zwischen dem ostukrainischen Separatistengebiet und den regierungskontrollierten Landesteilen vertieft sich. Auch deshalb, weil die Ukraine wegen innerer Wirren immer weniger das ist, was sie sein wollte: ein Vorbild.

Mit kohlschwarzen Gesichtern erscheinen die Mitglieder der Expertenkommission wieder an der Erdoberfläche. Es ist ein wolkenverhangener Tag, und die Szenerie aus Förderbändern, Güterwaggons und Abraumhalden wirkt desolat. Doch die Männer mit Helm und Kopflampe haben eine frohe Botschaft für die Umstehenden: Im traditionsreichen Kirow-Schacht von Makeewka wird ab sofort wieder Kohle abgebaut! Ein Mitglied spult die Fakten herunter: Es handle sich um einen Flöz in 520 Meter Tiefe, 295 Meter lang, vorrätig seien dort 225.000 Tonnen Kohle, und deren Qualität „ausgezeichnet“. „Die Lagerstätte ist zum Abbau freigegeben“, sagt er feierlich.

Seit fast vier Jahren herrscht Krieg im ostukrainischen Donbass. Die Wirtschaft der Region, die auf Bergbau und Metallurgie gründet, liegt danieder. Viele Großbetriebe sind beschädigt und stehen still – so wie der Kirow-Schacht seit letztem August, wenngleich hier technische Probleme den Abbaustopp erzwangen. Nun scheint die Zukunft der 1356 Bergleute gerettet. Dass der Schacht aber Gewinn abwirft, erwartet niemand. „Wir bemühen uns, auf eine Null zu kommen“, sagt der Direktor des örtlichen Bergbaubetriebs Makeewugol, Taras Sidorenko, in die Mikrofone.

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