Kuba: Fidel Castros Sohn begeht Selbstmord

APA/AFP/ADALBERTO ROQUE
  • Drucken

Der 68-jährige Sohn des kubanischen Revolutionsführers litt unter schweren Depressionen.

Der älteste Sohn des kubanischen Revolutionsführers Fidel Castro ist tot. Fidel Angel Castro Diaz-Balart habe sich am Donnerstag das Leben genommen, berichtete die Parteizeitung "Granma". Der 68-Jährige habe seit Monaten unter schweren Depressionen gelitten und sei von einem Ärzteteam behandelt worden.

Zunächst sei er stationär in einem Krankenhaus, zuletzt aber nur ambulant betreut worden, hieß es in dem Bericht. "Fidelito", wie er auf der sozialistischen Karibikinsel wegen der äußerlichen Ähnlichkeit zu seinem Vater genannt wurde, war der einzige Sohn aus der Ehe von Fidel Castro mit Mirtha Diaz-Balart. Er kam 1949 zur Welt, zehn Jahre bevor die von seinem Vater angeführte kubanische Revolution 1959 zum Sturz des Diktators Fulgencio Batista führte.

Der kleine Castro wurde Opfer eines dramatischen Sorgerechtstreits der Eltern. Diaz-Balart nahm den Fünfjährigen, nach dem sie von Castro die Scheidung verlangt hatte, mit in die USA. Fidel Castro gelang es aber, seinen Sohn nach der Revolution zurück nach Kuba zu bringen.

Fidelito studierte Atomphysik in der damaligen Sowjetunion und leitete von 1980 bis 1992 das kubanische Atomprogramm, bevor er von seinem Vater abgesetzt wurde. Zuletzt war er wissenschaftlicher Berater der Regierung seines Onkels Raul Castro und Vizepräsident der Akademie der Wissenschaften in Kuba.

Paul Hare, ein früherer britischer Botschafter in Kuba, erzählte der Nachrichtenagentur Reuters, dass Castro bei einem Essen in Boston vor zwei Jahren "recht neugierig über die Welt außerhalb Kubas" gewesen sei. "Aber er schien ein bisschen müde, mehr ein Castro als er selbst sein zu müssen."

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.