Donald Trumps (unbeabsichtigt) gute CO2-Bilanz

Wir verschmutzen weiterhin die Umwelt im Rekordtempo
Wir verschmutzen weiterhin die Umwelt im RekordtempoREUTERS
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Die schlechte Nachricht: Die globalen Emissionen haben wieder ein neues Rekordhoch erreicht. Aber einige Länder waren "besser" als andere. Hungrig nach Energie sind vor allem China und Indien.

Die Welt braucht mehr Energie: Im Jahr 2017 ist die Nachfrage um 2,1 Prozent gestiegen. Zu den hungrigsten Ländern gehören China und Indien, und etwas mehr als 70 Prozent der Energie machten fossile Rohstoffe aus – das alles belegt die neue Studie der Internationalen Energieagentur (IEA). Demnach stieg vor allem die Nachfrage nach Gas, aber insbesondere auch die Herstellung erneuerbarer Energien erhielt im vergangenen Jahr einen Aufwind. Hier waren laut IEA vor allem China und die USA federführend tätig.

Insgesamt lautet die schlechte Nachricht: die globale Energieeffizienz bzw. die Bemühungen dafür sind gesunken, zumal die boomenden Regionen in Südostasien und Afrika schnell und viel Energie benötigen. Der wirtschaftliche Aufschwung kombiniert mit niedrigen Treibstoffpreisen hat zudem Auswirkungen auf das Klima: Die CO2-Emmissionen steigen. Die Welt hat im vergangenen Jahr wieder ein Rekordhoch (plus 460 Millionen Tonnen mehr Emissionen) verzeichnet. Das entspricht 170 Millionen zusätzliche Autos weltweit.

Allerdings waren hier einige Regionen „besser“ als andere. China und Indien sind, wie erwähnt, auf der Negativseite zu sehen, während Großbritannien, Mexiko, Japan und die USA eine Verringerung der Emissionen aufweisen können. Angesichts der Klima-Politik von US-Präsident Donald Trump – er hatte den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt – mag das überraschen. Denn die USA verzeichnen die größte Verringerung der Emissionen um insgesamt 0,5 Prozent. Es ist schon das dritte Jahr in Folge, dass das Land keine Zunahme aufweist.

CO2: Fleissige Briten und US-Amerikaner

Das hängt mit den erneuerbaren Energien zusammen, die mittlerweile 17 Prozent des US-Energieverbrauchs ausmachen, während die Nuklearenergie stabil bei 20 Prozent bleibt. Was erneuerbare Energien betrifft, war auch Großbritannien sehr fleißig. Der Energieverbrauch der Briten ist überhaupt extrem gesunken und hat das Level des Jahres 1960 erreicht.

Nun, was speziell Autos betrifft, sind die USA noch immer in den oberen Feldern zu finden. Vor allem bei der Nachfrage nach SUVs und kleinen Lkws. Sie ist nämlich gestiegen (von 47 Prozent aller verkauften Vehikel im Jahr 2011 auf 60 Prozent im vergangenen Jahr), und damit auch die Nachfrage nach Erdöl. In Europa sieht es nicht besser aus: Die Nachfrage nach Erdöl stieg um insgesamt zwei Prozent, das ist der höchste Anstieg seit 17 Jahren.

Eine Zusammenfassung des Berichtes:

CO2: Die globalen Emissionen haben mit 32,5 Gigatonnen ein neues Rekordlevel erreicht. Hier haben die meisten großen Länder ein Plus zu verzeichnen, während Länder wie die USA, Großbritannien und Mexiko eine Verringerung aufweisen können.

Erdöl: Die Nachfrage stieg um 1,6 Prozent, das sind 1,5 Millionen Barrels pro Tag. Die Macher der Studie führen die gestiegene Nachfrage auf den gesteigerten Verkauf von größeren Autos wie SUVs zurück.

Gas: Ein Anstieg der Nachfrage um drei Prozent, auch, weil die Distribution günstiger wurde. China allein verschluckte 30 Prozent des globalen Anstiegs.

Kohle: Anstieg der Nachfrage um ein Prozent, das ist eine Umkehr des bisherigen Trends, denn eigentlich sank die Nachfrage in den zwei Jahren zuvor. Vor allem Asien benötigte Kohle.

Erneuerbare Energien: Die höchste Anstiegsrate, angetrieben von China und den USA. Ein wichtiger Faktor war die Windenergie.

Elektrizität: Die Welt brauchte im vergangenen Jahr 3,1 Prozent mehr Elektrizität, und hier vor allem China und Indien, deren Nachfrage 70 Prozent dieses Anstiegs ausmachten. Gestiegen ist, wie nicht anders zu erwarten, auch der Output der nuklearen Energie.

(duö)

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