Nordkorea: Trump wartet auf Brief von Kim Jong-un

REUTERS/Joshua Roberts
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Ein hochrangiger Vertreter des nordkoreanischen Machthabers soll dem US-Präsidenten am Freitag einen Brief von Kim überreichen. Trump dämpft unterdessen die Erwartungen über einen Durchbruch im Atomkonflikt.

US-Präsident Donald Trump hat Erwartungen an einen raschen Durchbruch bei den Verhandlungen mit Nordkorea gedämpft. "Ich würde es gerne mit einem Treffen abschließen", sagte Trump der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag während eines Flugs zu Wahlkampfveranstaltungen in Texas. "Aber oft läuft es bei Deals nicht so." Es sei ziemlich wahrscheinlich, dass eine Einigung auch nach einem, zwei oder drei Treffen noch nicht erzielt werde. "Aber irgendwann wird es klappen."

Für Freitag war ein Treffen Trumps mit Kim Yong Chol, einem hochrangigen Vertrauten des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, im Weißen Haus geplant. Der Vize-Vorsitzender des Zentralkomitees der Arbeiterpartei soll Trump einen Brief Kims übergeben. Kim bekräftigte unterdessen seine Bereitschaft zur atomaren Abrüstung. Er hoffe auf eine mehrstufige Lösung, zitierte ihn die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Freitag.

Kim Yong Chol hatte sich bereits am Mittwoch und Donnerstag in Washington mit US-Außenminister Mike Pompeo getroffen. Dieser erklärte anschließend, es seien in den vorherigen 72 Stunden "echte Fortschritte" erzielt worden. Die Delegation mit Kim Yong Chol wird am Freitag im Weißen Haus erwartet.

Kim: Wille zur Denuklearisierung "fix"

Der US-Präsident hatte vergangene Woche das am 12. Juni geplante Gipfeltreffen in Singapur zunächst abgesagt, dabei jedoch den nordkoreanischen Machthaber in einem Schreiben aufgefordert, ihn "anzurufen oder zu schreiben". Über den Inhalt des Schreibens Kims, das die nordkoreanische Delegation Trump übergeben soll, wurde vorab nichts bekannt.

In den vergangenen Tagen hat sich Trump zuversichtlich gezeigt, dass das historische Gipfeltreffen doch stattfinden wird. Die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren. Diplomaten beider Staaten trafen sich zu umfangreichen Gesprächen. Hauptstreitpunkt ist das Atomwaffen- und Raketenprogramm Nordkoreas. Die USA fordern eine komplette, nachprüfbare und unumkehrbare Vernichtung dieser Waffen. Nordkorea lehnt dies nicht rigoros ab, fordert aber Sicherheitsgarantien und den Abzug der US-Truppen aus Südkorea.

Kim sagte laut KCNA, sein Wille zur Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel sei "unverändert, beständig und fix". Er hoffe, dass eine Lösung in mehreren Stufen erzielt werde. Das gelte auch für die Beziehungen zu den USA. Kim machte die Äußerungen dem Bericht zufolge bei seinem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow am Donnerstag in Pjöngjang.

(APA/Reuters)

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