Syrien: Schwerer Angriff auf Regimemilizen

Die Regierung macht die US-geführte Koalition für Luftschlag verantwortlich.

Damaskus. Bei einem Luftangriff im Osten Syriens sind mindestens 52 regierungstreue Kämpfer ums Leben gekommen. Das berichtete am Montag die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Bei 36 Opfern handle es sich um libanesische und irakische Angehörige der vorwiegend schiitischen Milizen, die für das syrische Regime kämpfen.
Zunächst war unklar, wer für das Bombardement nahe des Ortes Albu Kamal verantwortlich ist. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana beschuldigte die von den USA angeführte internationale Koalition gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS). Ein Sprecher der Koalition wies die Anschuldigung zurück: Es habe in der Region keine Angriffe der USA oder des Bündnisses gegeben.

Vorstöße entlang des Euphrats

Die Koalition unterstützt im Osten Syriens eine Offensive lokaler Kämpfer gegen den IS. Die Kämpfer gehören zu den sogenannten Syrischen Demokratischen Kräften SDF, die vor allem aus kurdischen aber auch aus arabischen Einheiten bestehen. Bei ihrer Offensive gegen die IS-Jihadisten entlang des Euphrats geraten die SDF immer wieder syrischen Regimetruppen und deren Verbündeten in die Quere. Dabei kam es schon mehrmals zu Gefechten. Die regierungstreuen Einheiten bekämpfen in der Region ebenfalls den IS. Zugleich versuchen sie, ein weiteres Vorrücken der mit Washington verbündeten SDF zu verhindern.

Ein weiteres strategisches Ziel der schiitischen Milizen ist, einen Verbindungsweg in den Irak und weiter in den Iran aufrecht zu erhalten. Albu Kamal, wo jetzt der Luftschlag stattfand, liegt an der Grenze zum Irak. (APA/dpa/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.06.2018)

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