Trump fordert von Erdogan Freilassung des US-Pastors Brunson

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Es sei eine "totale Schande" dass die Türkei den Geistlichen nicht entlasse. Brunson sitz seit Dezember 2016 in Untersuchungshaft.

US-Präsident Donald Trump hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan aufgefordert, den seit mehr als eineinhalb Jahren in der Türkei inhaftierten US-Pastor Andrew Brunson freizulassen. Es ist eine totale Schande, dass die Türkei den angesehenen US-Pastor (...) nicht aus dem Gefängnis entlässt", twitterte Trump am Mittwochabend (Ortszeit).

"Er wurde viel zu lange als Geisel gehalten", fügte Trump an. "Erdogan sollte etwas tun, um diesen wunderbaren christlichen Ehemann und Vater zu befreien. Er hat nichts Falsches getan, und seine Familie braucht ihn!"

Am Mittwoch war der Antrag von Brunsons Anwalt auf Freilassung aus der Untersuchungshaft abgelehnt worden, so dass der Pfarrer weiter im Gefängnis bleiben muss. Brunson werden Verbindungen zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und zur Bewegung um den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen vorgeworfen. Er sitzt seit Dezember 2016 im westtürkischen Izmir in Untersuchungshaft. Ihm drohen bis zu 35 Jahre Haft.

Die türkische Führung macht Gülen für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte in der Vergangenheit einen Austausch von Gülen gegen Brunson vorgeschlagen. Vor Trump hatte bereits das US-Außenministerium die türkische Regierung dazu aufgerufen, "diesen Fall in einer schnellen, transparenten und fairen Weise zu lösen." Der Fall belastet die Beziehungen zwischen Ankara und Washington schwer.

(APA/dpa)

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