Sieben Jahre Haft für Iranerin wegen Teilnahme an Studentendemo

Der Anwalt der 21-Jährigen kritisiert das Urteil als "ungerecht und überzogen". Parisa Rafei habe mit ihrer Teilnahme die nationale Sicherheit beeinträchtigt, so die Richter.

Wegen der Teilnahme an einer Studentendemonstration ist eine 21-jährige Iranerin zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die reformorientierte iranische Zeitung "Shargh" berichtete am Montag, Parisa Rafei sei schuldig gesprochen worden, weil sie nach Ansicht des Gerichts mit ihrer Teilnahme die nationale Sicherheit beeinträchtigen und "Propaganda gegen das System" betreiben wollte.

Rafeis Anwalt Said Khalili kritisierte den Urteilsspruch im Kurzbotschaftendienst Twitter als "ungerecht und überzogen". Aus seiner Sicht gebe es keinerlei rechtliche Grundlage für eine Verurteilung seiner Mandantin, wurde der Anwalt in "Shargh" zitiert. All ihre Handlungen seien durch die in der iranischen Verfassung garantierten Rechte gedeckt. Rafei, die in Teheran Kunst studierte, hatte nach Angaben ihres Anwalts Anfang Dezember an der Demonstration einer Studentengewerkschaft gegen die Öffnungszeiten eines Schlafsaals teilgenommen.

Im Dezember hatte in mehreren iranischen Städten eine breitere Protestbewegung wegen der wirtschaftlichen Probleme im Land begonnen. Insgesamt seien 45 Studenten in Haft, die im Zuge der Proteste festgenommen worden seien, berichtete die reformorientierte Zeitung "Etemad". Mindestens zwei von ihnen seien bereits zu acht Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Urteile gegen die übrigen inhaftierten Studenten würden für September erwartet, schrieb "Etemad".

(APA/AFP/dpa/red.)

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