Guatemala: Demonstranten fordern Rücktritt des Präsidenten

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Staatschef Jimmy Morales verweigerte hohem UN-Beamten die Einreise in das mittelamerikanische Land.

In Guatemala haben tausende Menschen gegen Präsident Jimmy Morales protestiert. Der Protestzug zog am Donnerstag von einer Universität im Süden von Guatemala-Stadt in die Altstadt, wo sich den protestierenden Studenten auch Schüler, Künstler, Gewerkschaftsvertreter und andere Aktivisten anschlossen.

Sie forderten in Sprechchören den Rücktritt des Präsidenten. Weitere Demonstrationen gab es Medienberichten zufolge auch in anderen Städten des zentralamerikanischen Landes.

Auslöser der Proteste war das Vorgehen des Präsidenten gegen eine UNO-Kommission gegen Korruption, die unter anderem die Finanzierung von Morales' Wahlkampf 2015 untersucht. Morales hatte dem Chef der Internationalen Kommission gegen die Straflosigkeit in Guatemala (Cicig), dem Kolumbianer Iván Velásquez, die Einreise verweigert. Außerdem kündigte er an, das im September 2019 auslaufende Mandat der Kommission nicht zu verlängern.

Versprechen von Antikorruptionskampf

Die Kommission, die in Guatemala hoch angesehenen ist, hatte gefordert, wegen der Korruptionsermittlungen die Immunität des Präsidenten aufzuheben. Bei den Vorwürfen gegen Morales geht es um den Verdacht der illegalen Finanzierung seiner Wahlkampagne.

Morales' Vorgänger Otto Pérez war nach einem 2015 aufgedeckten Korruptionsskandal zurückgetreten. An den Ermittlungen gegen Pérez war die UNO-Kommission maßgeblich beteiligt gewesen. Morales hatte vor seiner Wahl versprochen, gegen die Korruption im Land vorzugehen und das Mandat der UN-Kommission zu verlängern.

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