Tote bei Angriff auf libysches Außenministerium in Tripolis

Die Behörden sprechen von einem Terroranschlag. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.

Bei einem Anschlag auf das libysche Außenministerium in Tripolis sind am Dienstag mindestens drei Menschen getötet worden. Zehn weitere seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die Behörden sprachen von einem Terroranschlag. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.

Vor dem Gebäude sei zunächst eine Autobombe explodiert, anschließend hätten "drei oder vier Angreifer" das Ministerium gestürmt, hieß es aus örtlichen Sicherheitskreisen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Ranghoher Dipomat unter den Opfern

Nach der Erstürmung des Ministeriums sprengte sich den Angaben zufolge ein Selbstmordattentäter, in anderen Berichten war von zwei Attentätern die Rede, in dem Gebäude in die Luft, es habe Schusswechsel gegeben. Ein Attentäter sei laut einem früheren Bericht von Sicherheitskräften erschossen worden. Über dem Gebäude stieg Rauch auf. Krankenwagen, Rettungssanitäter und Sicherheitskräfte versammelten sich vor dem Ministerium.

Bei einem der Todesopfer handelte es sich den Angaben aus Sicherheitskreisen zufolge um einen ranghohen Diplomaten. Dieser leitete demnach eine Abteilung im Außenministerium.

Vorwürfe gegen ausländische Geheimdienste

Der Innenminister der offiziellen Regierung, Fathi Ali Bashaga, machte ausländischen Geheimdiensten schwere Vorwürfe. Einige von diesen stünden mit bewaffneten Gruppen in Libyen, nicht aber mit der Regierung in Kontakt, sagte Bashaga bei einer Pressekonferenz am Dienstag.

Er sprach von einem sicherheitspolitischen Chaos. Selbstmordattentäter hatten am Dienstag einen Anschlag auf Libyens Außenministerium verübt und dabei mindestens zwei Zivilisten getötet. 18 weitere Unbeteiligte seien verletzt worden, berichtete das Innenministerium. Das Gesundheitsressort ging sogar von drei Toten und 21 Verletzten aus.

Chaos seit Sturz von al-Gaddafi

Seit dem Sturz des langjährigen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht Chaos in dem nordafrikanischen Land. Die international anerkannte Regierung ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Ihre Autorität wird von einer Gegenregierung in Frage gestellt, die im Osten des Landes herrscht. Rivalisierende Milizen, Stämme und Jihadisten kämpfen um Kontrolle von Gebieten und den großen Ölvorkommen.

(Reuters)

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