Der interne Sicherheitsdienst des Europäischen Auswärtigen Dienstes in Brüssel warnt eindringlich vor Spionage durch russische und chinesische Nachrichtendienste.
Das Interesse von Geheimdiensten an Brüssel als Sitz von EU und Nato ist offenbar immens. Und auch in Zeiten von Hackerangriffen und Datenschnüfflern im Internet setzen die Nachrichtendienste weiter auf Agenten aus Fleisch und Blut.
Der interne Sicherheitsdienst des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) in Brüssel warnte europäische Diplomaten und Militärs eindringlich vor Spionage durch russische und chinesische Nachrichtendienste, wie die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf EU-Diplomaten berichtete. Nach Angaben des Sicherheitsdienstes befänden sich "rund 250 chinesische und 200 russische Spione in der europäischen Hauptstadt".
Die Diplomaten wurden nach eigenen Angaben auch vor bestimmten Lokalen im EU-Viertel gewarnt, darunter ein beliebtes Steakhouse und ein Cafe in unmittelbarer Fußnähe zum Hauptgebäude der Europäischen Kommission und zum Dienstgebäude des EAD.
Laut dem Sicherheitsdienst waren in früheren Zeiten am stärksten russische Agenten in der EU-Hauptstadt vertreten. Konkrete Zahlen wurden in diesem Zusammenhang nicht genannt. Die chinesischen und russischen Geheimdienstmitarbeiter arbeiten in Brüssel laut internem Sicherheitsdienst vor allem an den Botschaften oder in den Handelsvertretungen ihrer Heimatländer, wie die Zeitung weiter berichtete. Über die Zahl der Agenten aus anderen außereuropäischen Ländern wie etwa den USA gab es keine Angaben.
(APA/dpa)