Familiennachzug in Deutschland erreicht festgelegte Obergrenze

Der Familiennachzug bei Flüchtlingen mit eingeschränktem Schutzstatus ist seit August 2018 wieder möglich.

Bei der Vergabe von Visa für den Familiennachzug von Flüchtlingen mit eingeschränktem Schutzstatus in Deutschland wird nach einem Zeitungsbericht inzwischen das festgelegte Kontingent von 1.000 pro Monat voll ausgeschöpft.

Im vergangenen Dezember seien 1.050 Visa erteilt worden, im Jänner 1.096, schreibt die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf Zahlen des deutschen Bundesinnenministeriums. In diesem Monat seien es bis zum 18. Februar bereits 701 gewesen. "Der Familiennachzug hat Fahrt aufgenommen, die Verfahren haben sich eingespielt", sagte ein Ministeriumssprecher der Zeitung.

Der Familiennachzug bei Flüchtlingen mit eingeschränktem Schutzstatus, oft Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien, war 2016 ausgesetzt worden. Seit August 2018 ist er wieder möglich. Er kam aber zunächst nur langsam in Gang. Bis Anfang November hatten erst 786 Angehörige ein Visum zur Einreise nach Deutschland erhalten. Zum Jahresende stieg die Zahl sprunghaft an, sodass es 2018 schließlich 2.612 Visa waren. Das für das gesamte Jahr vereinbarte Kontingent von 5.000 Angehörigen wurde trotzdem klar verfehlt. Auf diesen Grenzwert hatten sich CDU/CSU und SPD nach zähen Verhandlungen verständigt.

Dem Zeitungsbericht zufolge lagen Mitte Februar in den deutschen Botschaften gut 36.000 Terminanfragen von Menschen vor, die über den Familiennachzug nach Deutschland kommen wollen. Das ergebe sich aus der Antwort der deutschen Bundesregierung auf eine mündliche Frage der Linken-Abgeordneten Ulla Jelpke. Diese verlangte, die Grenze von 1.000 Menschen im Monat abzuschaffen. "Die Beschränkungen müssen umgehend zurückgenommen werden. Das Recht auf Familiennachzug muss wieder für alle Flüchtlinge gelten", sagte die Innenpolitikerin der Linken.

(APA/dpa)

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