Wahlkampf-Guru Frank Luntz im Interview über Stärken und Schwächen des Präsidenten, seine Chancen, seinen strategischen Fehler, darüber, was ihn beunruhigen sollte – und Bernie Sanders wahrscheinlichsten Gegenkandidaten.
Die Presse: Heute geht es in Miami mit den TV-Debatten los. Zwei Dutzend demokratische Kandidaten treten gegen Donald Trump an. Ein Vor- oder ein Nachteil?
Frank Luntz: Gegen Hillary Clinton sind 16 Republikaner angetreten, und es hat ihnen geholfen. Schwer vorherzusagen, wie es läuft. Was, wenn Joe Biden auf dem Podium einfriert? Was, wenn Pete Buttigieg über Bord geht? Was, wenn Kamala Harris Nachfragen nicht beantworten kann? Wer Politik liebt, für den ist das wie der Super Bowl, die World Series – die Finalserie im Baseball – und die Fußball-WM zusammen.
Welche Strategie würden Sie den Demokraten raten: Trump mit voller Wucht attackieren oder eine Alternative aufzeigen?
Haltung zeigen, das ist das Um und Auf. Und ein Killer-Zitat, an das sich jeder erinnert; eines, worüber die Leute lachen, oder eines, weswegen sie weinen. Eine Position einnehmen, die sie aus dem Feld heraushebt.
Momentan hat sich Joe Biden als schärfster Herausforderer etabliert. Zu Recht?