Selbstmordanschläge erschüttern Tunesiens Hauptstadt Tunis

APA/AFP/FETHI BELAID
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Bei zwei Anschlägen wurde mindestens ein Menschen getötet, acht weitere wurden verletzt. Die Hintergründe der Tat sind vorerst unklar.

Bei Anschlägen auf Sicherheitskräfte in Tunesien sind am Donnerstag mindestens ein Mensch getötet und acht weitere verletzt worden. Ein Selbstmordattentäter sprengte sich nach Angaben des Innenministeriums in der Nähe von Polizisten in der Hauptstadt Tunis in die Luft. Der Anschlag ereignete sich auf der wichtigsten Hauptverkehrsstraße von Tunis in der Nähe der Altstadt. Dabei wurde ein Polizist getötet, vier weitere Menschen wurden verletzt.

Bei einem weiteren Selbstmordanschlag auf einen Stützpunkt der Nationalgarde und der Kriminalpolizei wurden mindestens vier Sicherheitskräfte verletzt. Wer hinter den Anschlägen steckte, war zunächst nicht klar.

In entlegenen Gebieten Tunesiens nahe der Grenze zu Algerien sind mehrere militante Gruppen aktiv. Hohe Arbeitslosigkeit hat in den vergangenen Jahren auch immer wieder für Unruhen gesorgt. Vergangenen Oktober sprengte sich eine Frau im Zentrum von Tunis in die Luft. 15 Menschen wurden verletzt, darunter zehn Polizisten.

Tunesien bei Touristen wieder beliebter

Seit dem politischen Umbruch im Jahr 2011 wurden in Tunesien dutzende Menschen bei Anschlägen getötet. Die meisten Opfer waren Touristen oder Mitglieder der Sicherheitskräfte. Bei einem islamistischen Anschlag auf das Bardo-Nationalmuseum in Tunis im März 2015 starben 21 ausländische Touristen und ein Polizist. Drei Monate später tötete ein bewaffneter Angreifer vor einem Strandhotel in Port El Kantaoui bei Sousse 38 Touristen, darunter 30 Briten.

Nach den schweren Anschlägen 2015 hatte sich die Sicherheitslage in dem bei Touristen beliebten Land wieder verbessert. Im vergangenen Jahr kamen auch wieder mehr Reisende in das nordafrikanische Land. Europäische Länder lockerten ihre Reisehinweise. In diesem Jahr finden in Tunesien Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt.

(APA/dpa)

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