Während Experten vor einem No Deal warnen, steuert die Regierung genau auf diesen Kurs zu. Kritik muss sich Premier Johnson dafür bei Besuch in Schottland gefallen lassen.
London. Der neue britische Premier, Boris Johnson, mag seinen Landsleuten „ein neues goldenes Zeitalter“ versprechen, in Wahrheit stehen harte Zeiten bevor. Bei einem ersten Besuch in Schottland betonte er gestern, Montag, auf der Flottenbasis Faslane bei Glasgow: Der bestehende EU-Deal sei „tot“ und „muss weg“. Seine Regierung sei aber bereit, „jede Anstrengung zu unternehmen, um zu einer Einigung zu kommen“.
Jede Anstrengung wird jedenfalls notwendig sein, denn „weder Großbritannien noch die EU ist für einen No-Deal-Brexit am 31. Oktober vorbereitet“, warnte gestern der Wirtschaftsverband Confederation of British Industry (CBI). Der Thinktank Institute for Government verpasste der Regierung gleich die nächste Ohrfeige: „So etwas wie einen geregelten No-Deal-Brexit gibt es nicht“, warnten die Londoner Experten.