Zwei Drittel der Franzosen für EU-Austritt

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Hollande(c) APA/EPA/BERND WUESTNECK (BERND WUESTNECK)
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Die Bürger im Gründungsland sind sogar skeptischer als in Großbritannien. Auch Österreich ist die EU-Skepsis weiterhin groß.

Berlin/Wien. Hätte Frankreichs Staatschef, François Hollande, seinem Volk eine Abstimmung über die EU-Mitgliedschaft versprochen, müsste er angesichts eines neuen Umfrageergebnisses bereits für den Ernstfall planen. Bei einem Referendum würde laut einer Studie des britischen Meinungsforschungsinstituts YouGov nämlich nur gut ein Drittel der Franzosen für den Verbleib im europäischen Staatenbund stimmen. In Großbritannien, das traditionell als europaskeptisch gilt, liege der Anteil mit 39 Prozent etwas höher als in dem EU-Gründungsland, wie die Zeitung „Die Welt“ am gestrigen Montag berichtete. Im Vergleich mit Franzosen und Briten seien die Deutschen besonders europafreundlich: 57 Prozent der Befragten wollen demnach in der EU bleiben, 23 Prozent austreten. Gegen einen Verbleib in der EU würden ein Drittel der Franzosen und 38 Prozent der Briten stimmen.

Länderübergreifend ist nur eine kleine Minderheit dafür, eine „tiefer integrierte EU“ zu schaffen, die einen größeren Teil der Entscheidungen trifft. Drei Prozent der Briten entscheiden sich für diese Option, in Deutschland sind es elf und in Frankreich zwölf Prozent.

EU-Skepsis in Österreich wächst

Doch auch in Österreich ist die EU-Skepsis weiterhin groß, wie eine neue Eurobarometer-Umfrage zeigt. Demnach ist das Vertrauen in die EU seit November des Vorjahres wieder um drei Prozent gesunken. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.05.2014)

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