Der Niederländer Geert Wilders ist eine Galionsfigur unter den europäischen Rechtspopulisten. Er hat entscheidend zum politischen Klimawandel an der Nordsee beigetragen. Als Einzelkämpfer ist er aber Außenseiter geblieben.
Es ist paradox: Die hochtoupierte, platinblond gefärbte Mähne – sein Markenzeichen, das die mütterlicherseits vererbten indonesischen Züge samt dunkler Tönung kaschieren soll und das anfangs an einen Polit-Punk gemahnte – war in den niederländischen Medien und auf den Titelbildern internationaler Gazetten und Magazine zuletzt als Symbol des Aufstiegs des rechtsextremen Gottseibeiuns omnipräsent. Im nun zu Ende gehenden Wahlkampf hat sich Geert Wilders indessen rar gemacht.
Nur da und dort tauchte der Chef der Freiheitspartei kurz auf, umringt von Bodyguards und Anhängern, um hinterher Fotos und Botschaften via Twitter zu verschicken – eine Leidenschaft, die er mit Donald Trump teilt. Tagelang setzte er seine Kampagne sogar aus, als ein Personenschützer mit marokkanischen Wurzeln seinen Terminkalender preisgab – ein kalkulierter Eklat ganz nach seinem Geschmack. Wilders lebt von und für die Provokation, die Erregung ist sein Elixier, der Skandal sein Programm. Als Tabubrecher überschreitet er Grenzen.