Panama Papers: Wie Steueroasen die EU schädigen

Der zentralamerikanische Kleinstaat Panama gilt aufgrund seiner Steuer- und Unternehmensgesetze als idealer Standort für Briefkastenfirmen.
Der zentralamerikanische Kleinstaat Panama gilt aufgrund seiner Steuer- und Unternehmensgesetze als idealer Standort für Briefkastenfirmen. (c) REUTERS (CARLOS JASSO)
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Im Untersuchungsausschuss des Europaparlaments wurde eine Studie vorgestellt, die den Steuerausfall für die gesamte EU mit mehr als 100 Mrd. Euro jährlich beziffert. Durch die Unterbindung des Geldtransfers in Steueroasen könnten EU-weit rund eineinhalb Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden.

Wien. Es war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte: Im April 2015 veröffentlichte ein internationales Journalistennetzwerk seine Auswertung der Unterlagen der panamaischen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca, die über Jahrzehnte ein Netzwerk von Briefkastenfirmen betrieb und ihren (nicht nur europäischen) Kunden dabei half, Geld in Steueroasen zu parken. Die sogenannten „Panama Papers“ lösten europaweit Empörung aus, die in der Einrichtung eines Untersuchungsausschusses im Europaparlament kulminierte.

Am gestrigen Donnerstag wurde im Ausschuss eine Studie vorgestellt, die erstmals beziffern sollte, wie groß der finanzielle und wirtschaftliche Schaden des Geldtransfers zu den Offshorezentren ist. Erstellt wurde der Bericht von den für EU-Institutionen tätigen Beratungsunternehmen Centre for Strategy & Evaluation Services und Blomeyer & Sanz. Die Studienautoren kommen darin zum Schluss, dass die in den „Panama Papers“ enthüllten Praktiken große Löcher in die Budgets reißen.

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