Türkei kündigt "großen Gipfel" mit der EU an

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu bei einem Treffen mit der EU-Außenbeauftragten Federica Moghereini Ende April auf Malta - ein großer Gipfel soll bald folgen.
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu bei einem Treffen mit der EU-Außenbeauftragten Federica Moghereini Ende April auf Malta - ein großer Gipfel soll bald folgen.REUTERS
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Der Termin soll bei einem Treffen am Rande des Nato-Gipfels in Brüssel besprochen werden. Die Türkei teile die die europäischen Werte, sagte Außenminister Cavusoglu.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat einen "großen Gipfel" mit der Europäischen Union angekündigt. Der Termin des Gipfels solle bei dem geplanten Treffen mit der EU-Führung am Rande des Nato-Gipfels am 24. und 25. Mai in Brüssel besprochen werden, sagte Cavusoglu am Dienstag dem Sender A-Haber.

Zu dem Ziel des Gipfels äußerte er sich nicht. Die Beziehungen Ankaras zur EU sind derzeit stark angespannt. Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Samstag angekündigt, dass sich EU-Ratspräsident Donald Tusk bei dem Nato-Gipfel mit Erdogan treffen werde. Dieser warnte am Dienstag, die Türkei werde der EU "auf Wiedersehen" sagen, sollte diese nicht neue Kapitel im Beitrittsprozess eröffnen. Dies wird derzeit aber von den meisten EU-Staaten ausgeschlossen.

Cavusoglu sagte, die Türkei habe keine Probleme mit den europäischen Werten, die auch die ihren seien. "Niemand hat das Monopol der Demokratie, der Menschenrechte, der Freiheiten. Das einzige Problem ist die Herangehensweise der EU", sagte der Außenminister. Die EU verlangt eine Rückkehr zum Reformkurs und ein Ende der Repressionen, um die Beitrittsgespräche fortsetzen zu können.

Die Beziehungen zur EU waren im Wahlkampf für das umstrittene Referendum vom 16. April auf einen Tiefpunkt gesunken. Erdogan überzog Deutschland und die Niederlande mit Nazi-Vorwürfen, nachdem dort Auftritte türkischer Minister abgesagt worden waren. Zudem bezeichnete er Europa als "verrottenden Kontinent" und brachte ein Referendum über den Beitrittsprozess ins Gespräch.

(APA/AFP)

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