Migrantenkrise im Mittelmeer: Der Faktencheck

Afrikanische Migranten gehen, nachdem sie vor Libyens Küste gerettet wurden, im kalabrischen Crotone an Land.
Afrikanische Migranten gehen, nachdem sie vor Libyens Küste gerettet wurden, im kalabrischen Crotone an Land.(c) REUTERS (STEFANO RELLANDINI)
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Brenner sperren, Fähren stoppen, Retter strafen: Die Minister Kurz und Sobotka preschen mit kantigen Ideen vor. Ihre Umsetzung allerdings ist bei näherem Hinsehen fragwürdig.

Brüssel. Österreichs Minister für Inneres und Äußeres geben in der Frage, wie die Migrationskrise im Mittelmeer zu beherrschen sei, kantige Forderungen zu Protokoll. Sebastian Kurz will abschreckende Auffanglager in Nordafrika gründen und wirft Italien vor, die Migranten „einfach durchzuwinken“. Wolfgang Sobotka spricht gegenüber der „Bild“-Zeitung von Strafen für „selbst ernannte Seenotretter“, die mit den Menschenhändlern in Libyen gemeinsame Sache machen. Die Debatte droht zu engleiten, nicht nur in Italien ist man über den rüden Ton aus dem Norden zusehends verärgert. „Erstens sagt es sich leicht, die Mittelmeerroute schließen, aber wie macht man das?“, erklärte Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Zweitens „werden die wenigsten Anspruch auf Asyl haben, selbst wenn sie es beantragen“.

Wie sieht die Faktenlage aus? Ein näherer Blick auf fünf zentrale Aspekte der Migrantenkrise.

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