Ist Nutella im Osten weniger cremig?

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ArchivbildClemens Fabry / Die Presse
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Osteuropäer kritisieren, dass Konzerne im Westen bessere Waren verkaufen, und fordern Brüssel zum Handeln auf.

Brüssel. „Diese Angelegenheit ist nicht lächerlich“ – mit diesen Worten verteidigte Robert Fico seinen Einsatz für einheitliche Produktqualität. Der slowakische Ministerpräsident war am Donnerstag nach Brüssel gekommen, um bei EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mehr Einsatz – sprich konkrete Gesetzesinitiativen – einzufordern.

Diesbezüglich kam ihm der Chef der Brüsseler Behörde zumindest nicht entgegen: Juncker wollte Gesetzesänderungen auf EU-Ebene nicht ausschließen, doch neue Vorschriften seien für ihn keine Priorität – vielmehr wolle man auf Basis der bestehenden Richtlinien zur Nahrungsmittelsicherheit nach Lösungsmöglichkeiten suchen.

Schon seit Jahren beklagen sich die Ost- und Südosteuropäer darüber, dass westliche Konsumartikelproduzenten in den postkommunistischen Mitgliedstaaten der EU andere, billigere Zutaten verwenden, ihre Produkte aber um denselben Preis verkaufen.

Butter statt Palmöl

Bis dato verteidigten sich die Konzerne damit, dass sie lediglich auf die regionalen Geschmacksgewohnheiten Rücksicht nehmen und ihre Lebensmittel entsprechend anders zubereiten würden. In Österreich leistete zuletzt Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) den Produzenten mit den Worten „Ich habe in Tschechien schon Manner-Schnitten gegessen, die schmecken ganz hervorragend“ Schützenhilfe.

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